Aktuelles
12.06.2023

Hilfe aus der Luft – Kitzrettung mit der Drohne

Liebe Wildtier­freunde!

In der laufenden Setzzeit hat sich unser Revier­leiter, Hans-Kristian Sierk, erneut mit vielen begeis­terten Helfern auf den Weg gemacht, um Kitze, Kälber, Hasen und Gelege aufzu­spüren und dadurch vor dem Mähtod zu bewahren. An 31 Einsatz­tagen jeweils um 3:00 h raus und bis 7:30 h fliegen und fangen. Ein Knochenjob!

Allen Projekt­be­tei­ligten von Herzen Dank!

Insgesamt wurden 39 Reviere besucht und beflogen. Auch Quads kamen zum Einsatz. Bis heute wurden 154 Kitze gefunden. 126 der Kitze konnten temporär aus den Flächen entnommen werden. 28 Kitze waren so groß, dass Sie die Fläche selbst­ständig verlassen haben.

Aktuell werden immer noch wenige Tage alte Rehkitze gefunden. Wir raten an, bis mindestens zum ersten Juli alle Flächen abzusuchen. Der Großteil kann bereits selbst­ständig flüchten, spät gesetzte Rehkitze und frisch gesetzte Damkälber haben noch keinerlei Flucht­in­stinkt bzw. sind nicht in der Lage vor der Geschwin­digkeit der Landma­schine zu flüchten.

Herr Sierk ist insgesamt 4.000 km gefahren hat sehr viel Dankbarkeit, Hilfe und Verständnis erfahren. Für einige Agrar­nutzer und Jagdpächter ist der Umgang mit der Drohne jedoch noch ungewohnt. So wurden wir immer wieder nach der Rechtslage beim Drohnenflug gefragt.

Wir haben Euch deshalb eine Zusam­men­fassung der recht­lichen Parameter in einigen „goldenen Regeln“ aufge­schrieben und auch den Entwurf für einen Drohnen­flug­vertrag aufgesetzt.

Für Landwirte und Jäger – 7 Hinweise gegen den Mähtod

  1. Landwirte sind verpflichtet, Wiesen vor der Mahd nach Rehkitzen abzusuchen oder dies durch Dritte zu beauftragen.
  2. Der Landwirt kann sich von dieser Pflicht nicht durch Beauf­tragung eines Lohnun­ter­nehmers freimachen.
  3. Die örtlichen Jagdausübungsberechtigten haben auf Grundlage der Hegepflicht die Aufgabe, den Landwirt bei der Kitzsuche zu unterstützen.
  4. Die Suche mit Jagdhunden ist im Mai/Anfang Juni unzurei­chend, da frisch gesetzte Kitze keine Witterung haben. Das einsetzten einer mit Wärme­bild­kamera ausge­stat­teten Drohne ist hier das Mittel der Wahl.
  5. Ob die Suche nach Rehkitzen aus Tierschutzgründen Jagdausübung ist, wurde bislang noch nicht höchst­rich­terlich entschieden. Dafür spricht der Umstand, dass Rehkitze „gefangen“ werden. Dagegen spricht, dass die einschlä­gigen Schutz­normen das „Aneig­nungs­recht“ des Jägers schützen sollen. Gerade am Aneig­nungs­willen fehlt es jedoch bei der Kitzrettung. Die Helfer unterstützen das Aneig­nungs­recht vielmehr, denn sie schützen den Jäger vor einem Schaden am Jagdwert. Der jeweilige Jagdausübungsberechtigte kann es dem einzelnen Landwirt deshalb nicht unter­sagen, Flächen selbst nach Kitzen abzusuchen. Es empfiehlt sich jedoch, den Jagdausübungsberechtigten vor etwaigen Maßnahmen zu informieren.
  6. Ein Verstoß gegen die Pflicht zur Kitzsuche kann bei totge­mähten Kitzen einen Straf­tat­be­stand darstellen (§ 17 TierschG). In mehreren Präze­denz­fällen wurden die jewei­ligen Landwirte zu Geldstrafen von mehr als 60 Tages­sätzen verur­teilt (AG Bad Iburg, Az. 7 NS 18/22; LG Offenburg, Urteil vom 2. Juli 2014, Az. 6 NS 301 JS 9380/13).
  7. Ein Verstoß gegen die Suchpflicht kann bei einem jagenden Landwirt den Widerruf des Jagdscheins rechtfertigen.

Die sogenannte Energie­wende ist seit etlichen Jahren überall in unserer Landschaft sicht- und greifbar: Vor allem im windreichen Norddeutschland sind inzwi­schen ganze Landschaften mit der Wind-Energie­wende „zugestellt worden“ oder werden bald zugestellt werden, und auch Photo­voltaik– und Solar werden immer mehr zum prägenden Landschaftselement.

Für das energie­hungrige Indus­trie­zeit­alter wurden schon immer die erdenklich größten Opfer gebracht: Ganze Regionen wurden entwaldet (Holz), wegge­baggert (Kohle), vergiftet (Erdöl) oder verstrahlt (Atomenergie) – für Energie tun und taten wir nahezu alles!

Und so erleben wir seit etlichen Jahren einen neuen Schritt im Energie­ma­rathon der Neuzeit, der aller­dings, wie sich das heute gehört, natürlich mit einem exzel­lenten „Green­wa­shing“ versehen wird. „Grüne“ oder „erneu­erbare“ oder „klima­neu­trale“ Energie sind die neuen schicken Modewörter, die den neuen Energiestil ans neue Umwelt­be­wusstsein anpassen will – und deren Einfluss auf die Natur blumig schön preisen.

Haben wir uns an Windener­gie­an­lagen schon fast gewöhnt, ist es jetzt die flächen­fres­sende Sonnen­en­ergie, die unsere Landschaften nun erobert.

Dem Landver­pächter winken im Offenland 2000–4000 Euro/ha/Jahr an Pacht­ein­nahmen. Das sind Reinerlöse, die mit einer landwirt­schaft­lichen Nutzung in den wenigsten Fällen zu erzielen sind. Photo­vol­ta­ik­an­lagen und Solar­parks sind zwar keine „verti­kalen Landschafts­ver­braucher“ und kein „Blick- und Vogel­fänger“ wie Windkraft­an­lagen – dafür verbrauchen sie massiv Landschaft in der horizon­talen. Hunderte von Anlagen sind inzwi­schen reali­siert oder geplant, darunter sind z.T. auch schon etliche Großflächen von über 100ha – Wind- und auch Sonnen­en­ergie prägen damit inzwi­schen wie auch die Windenergie ganze Landschaften.

Unter den Sonnen­en­ergie-Anlagen kann sich zwar immer noch einiges an Klein­getier und an Grün halten, aber für größere Tiere wie Wildschweine, Rothirsche oder auch Kraniche und Gänse gehen durch diese Großan­lagen ganz Landschaften verloren – und überall in unserem Lande liegen bei den Kommunen und in den Rathäusern inzwi­schen hundert von weiteren Anträgen vor.

Dabei verstehe ich nicht: Solange noch ein einziges geeig­netes Dach (Privathäuser/Bürogebäude/Schulen/Industriekomplexe/Landwirtschaftsgebäude) nicht mit Photovoltaik/Solarpaneelen bedeckt ist – was haben diese „glänzenden Erfin­dungen“ vorher in der freien Landschaft verloren? Und wieso werden nicht alle größeren Parkplätze dieser Republik zuerst mit diesen energie­er­zeu­genden und gleich­zeitig schat­ten­spen­denden Anlagen versehen? Neben der Strom­erzeugung könnten wir dann nach dem Einkauf in schattige Autos steigen und womöglich auch gleich­zeitig das E‑Auto aufge­laden haben – das wäre doch mal was!

All diese Flächen (Dächer, Parkplätze etc.) sind schon versiegelt und schon nahezu vollständig für die Natur verloren – auf diesen Flächen wäre eine Energie-Wende-Anlage im wahrsten Sinne des Wortes ein wirklicher Mehrwert!

Aber Böden, die Nahrungs­mittel erzeugen, Wald tragen, Biodi­ver­sität generieren, mit ihrer wie auch immer gearteten Vegetation Sonnen­en­ergie in Leben umwandeln – mit ökolo­gi­schen und grünen Argumenten in „Silicium Wüsten“ verwandeln?

Bei der ganzen grünen Energie­wende aus Windenergie, Biogas und Sonnen­kol­lek­toren treiben wir bislang wohl teilweise leider den Teufel mit dem Beelzebub aus. Und dieser ganze partielle Irrsinn wird durch die aktuellen Probleme um die anderen Energie­träger nur noch zusätzlich befeuert.

Auch hier zeigt sich, wie an allen Ecken und Enden des sogenannten kulti­vierten Umgangs des Menschen mit Natur: „Die meisten Probleme entstehen dadurch, dass man nicht zu Ende denkt“.

Burkhard Stöcker

Wir alle träumen gelegentlich von ihr und wünschen sie uns auch immer mal wieder herbei: im Fernsehen, im Urlaub, in der heimi­schen Landschaft (manche auch, aber viele ungern: Im Garten) – die Wildnis!

Sie gehört in der zivili­sierten Welt ohne Zweifel zu den stark bedrohten Minder­heiten und steht neben zahlreichen wildle­benden Pflanzen und Tierarten ganz oben auf der „Roten Liste der bedrohten Erscheinungen“!

Das von der Bundes­re­gierung schon vor einiger Zeit ausge­gebene Ziel von zwei Prozent zukünf­tiger Wildnis in unserem Lande nimmt sich rein rechne­risch eher bescheiden aus. Aber selbst diese zwei Prozent führen an allen Ecken und Enden zu einem wilden Tauziehen zwischen sämtlichen Betei­ligten: Weil nun einmal schon nahezu jeder Quadrat­meter einer klar definierten Nutzung unter­liegt! Dem Natur­schutz sind die zwei Prozent jedoch längst nicht genug – den Landnutzern hingegen schon viel zu viel.

Was ist Wildnis

„...ein durch Menschen nicht beein­flusster oder regulierter Zustand…“. Das können schon der Brenn­nes­sel­horst im Garten oder die unlieb­samen Ameisen in der Küche sein. Zwei Wildnis­zu­stände, die den meisten Mitbürgern wohl eher unliebsam sind. Die „Fernab-und-Zeitweise-Wildnisse“ in TV und Urlaub werden jedoch gerne genommen, da sie in einer dosierten Form ja in der Regel immer mit den angenehmen Begleit­erschei­nungen der Zivili­sation serviert werden. Hunger, Kälte, Raubtiere, Giftschlangen und Co. kommen darin stets maßvoll und auf Distanz vor.

Wirklich primäre Wildnis, also vom Menschen nie oder nicht beein­flusste Räume, haben wir in Mittel­europa schon längst nicht mehr. Wenn wir einen sehr engen Maßstab anlegen (wie den globalen Schad­stoff­transport bspw. Mikro­plastik) verfügen wir sogar weltweit nirgends mehr über Wildnis: Selbst im tiefsten Amazonien oder im entfern­testen Eis der Antarktis finden wir leiseste Spuren unseres Wirkens. 

Dies wird allseits als Verlust beklagt, denn Wildnis hat offenbar einen hohen Wert. 

Welchen Wert hat Wildnis?

Wildnisse sind ohne Zweifel Horte der Arten­vielfalt, Rückzugs­ge­biete für scheue und schöne Tiere, meist riesige CO² Senken und sie puffern die Gebärden der Zivili­sation wie bspw. den Klimawandel.

Wildnis ist aber weitaus mehr.

Wildnisse sind Überraschungsräume

Der Fichten­forst stirbt und dazwi­schen keimt das neue, junge Baumleben – Wildnis kann Wald meist besser!

Dort wo wir als Menschen nicht eingreifen, nicht planen und nicht regulieren, wo wir uns also konse­quent raushalten, passieren in der Natur immer wieder absolut überra­schende Dinge.

Eines der schönsten Beispiele aus den letzten Jahren ist die Wildnis­ent­wicklung im Natio­nalpark Bayeri­scher Wald. Unter den großflächig abster­benden, natur­fernen Fichten­be­ständen explo­dierte das neue Waldleben in Form von Rotbuchen, Bergahorn, Weißtanne, Vogel­beeren usw. Die Waldnatur zeigte uns wie man wirkliche Wälder baut – die Natur hatte den größeren forst­lichen Sachverstand!

Wildnisse sind Denkräume

In der Wildnis, in der die geome­tri­schen Formen unserer durch­ge­planten Welt kaum mehr zum Ausdruck kommen, in der die Quader­formen der Häuser, die geraden Linien der Acker­furchen oder die Geometrie unserer Planta­gen­wälder nicht mehr präsent sind – lassen die Gedanken anders wandern. Die für uns oft scheinbare Unordnung der Wildnis (die natürlich nur ihrer eigenen Ordnung folgt) führt auch uns in eine andere mentale und gedank­liche Ordnung. Wildnis inspiriert. 

Wildnisse sind Innere-Einkehr-Räume

Die Hände in den Schoß zu legen, nicht selbst Hand anzulegen, ist in einer Welt des Machens und Schaffens eine wahrlich ernst­hafte Übung.

Und so wie für viele von uns das Nichtstun geübt und prakti­ziert werden muss, so darf auch die Gesell­schaft lernen, dass es Räume geben muss, die nicht begut­achtet, nicht beplant, nicht beherrscht werden müssen. 

Einen nicht gestal­teten Natur-Raum zu bewahren, ihn vor jedem zivili­sa­to­ri­schen Zugriff zu schützen setzt auch Beschei­denheit und Demut voraus. Eine Beschei­denheit und Demut, die angesichts aller techni­schen Allmachts­fan­tasien wohl auch in und mit der Wildnis geübt werden darf. 

Wildnisse sind Ursprung aller Kultur

Wir müssen uns aber auch immer wieder darüber klar werden, dass alle Gebärden unserer Kultur – letztlich auch der Wildnis entstammen. Der ameri­ka­nische Wildbio­logie und Umwelt-Ethiker Aldo Leopold sagte einst treffend: „Die Wildnis ist das Rohma­terial, aus dem der Mensch das Kunst­produkt gemeißelt hat, dass als Zivili­sation bekannt ist“.

Und wenn wir uns dieses Ursprunges als „Urquell all unserer Kultur“ immer wieder bedienen wollen, als Inspi­ration für Musik, Malerei, Literatur, Wissen­schaft, müssen wir Wildnis bewahren. 

Und je unver­fälschter wir dies tun, desto reicher wird auch letztlich die Kultur sein, die wir daraus ernten.

Burkhard Stöcker

Florian Asche

Liebe Eltern, liebe Kinder,

seit einigen Jahren begleitet unsere Waldpäd­agogin Annette „Netti“ von Karp Kinder, Lehrer und Erzie­he­rinnen durch Feld, Wald und Wiese. Sie erklärt, und kocht mit Schätzen, die in der Natur zu finden sind. Unsere Idee ist es, dass Natur sinnlich erlebt werden muss. Dafür müssen wir:

  • riechen wie der Wald duftet,
  • hören wie der Specht klopft oder der Wind in den Baumkronen rauscht,
  • fühlen wie weich das Moos ist,
  • schmecken, wie köstlich ein Essen aus dem Wald sein kann.

Für dieses Selber­machen gibt es keinen Ersatz. Mit diesem Buch wollen wir Euch nun dazu anregen, selbst hinaus­zu­gehen, zu lernen und zu fühlen wie aufregend es in der Natur sein kann. Unsere Netti liefert Euch dazu Spiel- und Bastel­ideen und Stephan Hahn hat den Lauf eines Jahres in schönen Bildern einge­fangen. Wir wollen Euch damit einladen, selbst mit Blättern und Holz zu hantieren und mit Kräutern und Pilzen zu kochen. Sicher kennt Ihr auch Jäger und Angler, bei denen Ihr Wildfleisch oder Fische bekommen könnt. Falls nicht, dann findet Ihr am Ende dieses Buches Adressen, die Euch weiterhelfen.

Und nun viel Spaß beim Spielen und Lernen in der Natur. Erlebt die Sonne im Waldblät­terdach, die Wärme des Sommers und den Duft des Herbstes, gläserne Kälte im Winter und den Krani­chruf im Frühjahr. Steigt ein in das Karussell der Jahreszeiten.

Herzliche Grüße

Euer Florian Asche
Stiftung Wald und Wild
in Mecklenburg-Vorpommern

Mehr Infor­ma­tionen über Nettis Natur­kinder finden Sie auf www.naturkinder-hamburg.de

Spielen, Basteln, Kochen –
Im Karussell der Jahres­zeiten
erschienen im Neumann-Neudamm Verlag
ISBN: 978–3‑7888–2041‑1
29,95 €

Online bestellen

Wildkatze

Seit vielen Jahren schon erweitert die Wildkatze, ausgehend von einigen Mittel­ge­birgs­re­gionen (Eifel, Westerwald, Thüringer Wald, Harz) ihr Verbrei­tungs­gebiet. Leise und unmerklich erobert sie neue Regionen. Aus den letzten Jahren gibt es auch im direkten Umfeld von Mecklenburg-Vorpommern Nachweise: Aus dem Wendland im nordöst­lichen Nieder­sachsen oder aus der Schorf­heide im nördlichen Brandenburg. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass die Wildkatze auch Mecklenburg- Vorpommern bald erreichen wird – oder schon erreicht hat. 

Der primäre Lebensraum der Wildkatze sind Laubmisch­wälder mit einem großen Struk­tur­reichtum. Dazu gehören bspw. ein hoher Totholz­anteil, natür­liche Baumhöhlen, kleinen Waldblößen, gestufte Waldränder etc. Wildkatzen streichen aber zur Nahrungs­suche auch gerne in struk­tur­reiche Halbof­fen­land­schaften die sich durch eine Gemengelage aus Hecken, Feldge­hölzen, Brachen und landwirt­schaft­lichen Nutzflächen auszeichnen. 

In der „guten alten Jäger-Zeit“ wurden der Wildkatze alle möglichen Beute­tiere angelastet – bis hin zum „mörde­ri­schen Nieder­reißen“ von Rotwild. Inzwi­schen wissen wir, dass ihre Beute im Wald zum größten Teil aus den klassi­schen Waldmäu­se­arten und im Offenland aus Wühl- und Feldmäusen besteht. Zuweilen werden aber auch Großin­sekten, Reptilien, Vögel oder auch einmal ein Junghase erbeutet. Schalenwild gehört in keinster Weise zur Beute der Wildkatze! 

Als terri­torial lebende Einzel­gänger haben Wildkatzen (in Relation zur ihrer Größe!) geradezu riesige Streif­ge­biete: 1500–3000ha für den Kuder und 200–800ha für die Kätzin – das sind Streif­ge­biets­größen, die auch auf unser Rotwild häufig zutreffen. 

Luchs

Luchs­nach­weise aus Brandenburg und ein Luchs­aus­wil­de­rungs­projekt im polni­schen Westpommern lassen auch Luchs­nach­weise für Mecklenburg immer wahrschein­licher werden. Und inzwi­schen gibt es auch schon verein­zelte Nachweise: 2015 aus der Uecker­münder Heide und 2021 aus dem Raum Rostock.

Die Ausbrei­tungs­ten­denzen von Luchs­po­pu­la­tionen sind jedoch erfah­rungs­gemäß deutlich geringer als die von Wölfen und die bishe­rigen Besied­lungs­ge­schwin­dig­keiten lassen kaum Prognosen für die kommenden Jahre zu. Es wird (wenn überhaupt…?) wahrscheinlich eine eher schlep­pende und langsame Besiedlung werden.

Luchse sind im Mittel­europa recht eng an den Lebensraum Wald gebunden. Sie haben aber keine sonderlich spezi­fi­schen Ansprüche an eine bestimmte Waldstruktur. Luchse sind aller­dings Deckungs- und Schleich­jäger, die sehr nahe an ihre Beute­tiere heran­müssen, um erfolg­reich zu jagen. Struk­tur­reiche Waldbe­stände in denen Verjün­gungen, überein­ander gefallene Baumstämme, Wurzelteller etc. vorhanden sind verbessern die Jagdmög­lich­keiten daher enorm.

Struk­tur­reichtum kann aber auch bei der „Luchs-Unter­kunft“ eine bedeu­tende Rolle spielen: Eine Luchsin im Urwald von Bialowieza brachte ihre Jungen in einer gefal­lenen, hohlen, alten Linde zur Welt. Auch beim Luchs zeigt sich (wie schon bei der Wildkatze!) die enorme Bedeutung von struk­tur­reichen Altwäldern für die Besiedlung durch unsere Wildkatzenarten. 

Der Luchs ist zwar ein primärer Rehjäger aber stärkere Beute kann durchaus überwältigt werden. Im Alpenraum werden regel­mäßig Gämsen erbeutet und auch Mufflons und Damhirsche stehen poten­tiell auf der Speise­karte. In zahlreichen osteu­ro­päi­schen Verbrei­tungs­ge­bieten wird aber auch gelegentlich Rotwild erbeutet – wenn auch deutlich seltener als die kleineren Hirsch­arten. In Skandi­navien reicht das Beute­tier­spektrum aber sogar bis hin zu Rentieren und Elchkälbern.

Die Streif­ge­biets­größen europäi­scher Luchse liegen im mittel­eu­ro­päi­schen Flachland für die Weibchen bei über 10000 und bei den Männchen bei über 20000ha. Rechnen wir für jeden Luchs mit durch­schnittlich 50 Rehen pro Jahr können wir den poten­zi­ellen Einfluss dieses Großräubers auf unseren heimi­schen Schalen­wild­be­stände mit gutem Gewissen vernachlässigen.

Beides unauf­fällige „Großräuber“

Wildkatze und Luchs sind in der Landschaft wesentlich unauf­fäl­liger als der in Rudeln lebende Wolf. Die Wildkatze als fast ausschließ­licher Klein­säu­ger­räuber und der Luchs als primärer Rehjäger werden bspw. mit der „Landes­kultur-Weidetier“ kaum in Konflikt treten. Die Wildkatze bemerkt man praktisch gar nicht und der Luchs macht sich fast nur durch Rehrisse und die deutlich erhöhte Scheu von Rehen bemerkbar. Beide Arten sind selbst dort, wo sie regel­mäßig und häufig vorkommen, faktisch unsichtbar.

Nutztier­risse, die durch Wölfe an verschie­densten Haustieren im Verbrei­tungs­gebiet regel­mäßig vorkommen können – sind weder bei der Wildkatze noch beim Luchs zu erwarten. 

Beide Arten sind (anders als der Wolf!) ausge­sprochen waldge­bundene Tiere und werden sich in unserem eher waldarmen Bundesland vermutlich nur in größeren geschlos­senen Waldge­bieten ansiedeln (Uecker­münder Heide, Seenplatte, Nossen­tiner Heide o.ä.). 

Burkhard Stöcker

Gerade sind wieder einige Stürme übers Land gegangen. Zum wieder­holten Male haben sie hundert­tau­sende Bäume gebrochen oder entwurzelt. Und zum wieder­holten Male disku­tiert man nun wieder wie mit jenen Wäldern umgegangen werden soll bzw. wie man diese Wälder „wieder herstellt“. 

Bei diesem Prozess gibt es viele „befie­derte und befellte Kollegen“, die uns dabei behilflich sein können…

Vögel säen Wälder

Etliche heimische Vogel­arten können auf verschie­denste Arten „Wälder verbreiten“!

Der Eichel­häher ist bei uns wohl der bekann­teste und bedeu­tendste „Wald-Gärtner“: Bis zu 5000 Eicheln oder Bucheckern versteckt jeder Häher jeden Herbst und legt sich damit einen Futter­vorrat für den Winter an. 

Diese Winter­vorrate der Häher werden bewusst an beson­deren Orten deponiert: Waldränder, Wurzel­stubben, Wurzelteller, umgestürzte Bäume, Waldlich­tungen. Dank dieser markanten Plätze hilft der Häher auch seinem phäno­me­nalen „Wieder­finde-Gedächtnis“ auf die Sprünge – je mehr er wieder­findet desto eher übersteht er den Winter!

Diese markanten Sonder­plätze sind jedoch häufig identisch mit optimalen Keimplätzen der deponierten Waldfrüchte. Je mehr der deponierten Früchte der Häher also nicht wieder­findet desto mehr neue Waldbäume können poten­ziell keimen. Der Eichel­häher hortet also für sich und spendet für den Wald. 

Eichel­häher an Wurzel­stubben – ein beliebter Platz für die Anlage einer Vorrats­kammer – Foto: Burkhard Stöcker

Die Pflanz­leistung von Eichel­hähern können gewaltig sein: Bis über die Hälfte der deponierten Früchte findet der Häher nicht wieder – es können also bis zu 2500 Bäume von einem einzelnen Vogel pro Jahr „gepflanzt“ werden.

Wenn wir uns vor Augen führen, dass wir in Deutschland eine durch­schnitt­liche Dichte von etwa 10 Paaren Eichel­häher pro 100ha haben, ist dies eine Gesamt­pflanz­leistung von ca. 50000 Bäumen/100ha/Jahr. In zehn Jahren sind das 500000 Bäume – ein gewal­tiger Beitrag zu einem natür­lichen Wiederbewaldungsprozess!

Es wird vermutet, dass die rasche Nordwan­derung der Eiche nach der letzten Eiszeit zu einem guten Teil auf den Flug- und Pflanz­fä­hig­keiten der Eichel­häher beruhen.

Früch­te­tra­gende Sträucher – „Hier bin ich“ fürs Vogelauge

Amsel in herbst­licher Vogel­beere – Foto: Burkhard Stöcker

Die leuchtend roten Beeren zahlreicher heimi­scher Sträucher (Vogel­beere, Gemeiner Schneeball, Roter Holunder, Pfaffen­hütchen, Weißdorn, Rote Hecken­kirsche etc.) sind fürs Vogelauge extrem gut wahrnehmbar. Sie wirken als „Leucht­feuer“ und signa­li­sieren den Vögeln „Friss mich, ich bin lecker“. Werden die roten Früchte dann gefressen passiert der innen­lie­gende Samen den Vogeldarm und wird wieder ausge­schieden. Dabei umschließt den keimfä­higen Samen noch zusätzlich ein nährstoff­reicher Kotmantel, der die Keimbe­din­gungen der Samen noch deutlich verbessert – auch hier eine Win-win Situation für Vogel und Pflanze!

Noch erstaun­licher ist jedoch die Leistung des Tannen­hähers in den weiten Nadel­wäldern des Ostens oder den Bergre­gionen der Alpen. Besonders bei der Verbreitung der Zirbel­kiefer kann der Häher poten­ziell enormes leisten. Er ist in der Lage die massiven Samen­schuppen der Zirbel­kiefer aufzu­picken und dann verteilt jeder Häher 50000 – 100000 Samen der Zirbel­kiefer jedes Jahr. Aller­dings findet er bis zu sagen­hafte 80 Prozent der Samen wieder!

Aber selbst wenn auch nur jeder tausendste versteckte Samen keimt wäre dies auch schon ein gewich­tiger Beitrag zur Verbreitung der Zirbelkiefer. 

Es sind aber nicht nur die beiden Häher­arten die in Berg- und Flachland für reiche „Pflanzung“ sorgen.

Zahlreiche weitere gefie­derte Forstleute!

Ringel­taube in herbst­licher Vogel­beere – Foto: Burkhard Stöcker

Dutzende weitere heimische Vogel­arten betei­ligen sich eher im Verbor­genen an der „wunder­samen Gehölz­ver­mehrung“: Mönchs­gras­mücken fressen Holun­der­beeren, Kleiber verstecken Hainbu­chen­samen, Ringel­tauben naschen an Vogelbeeren…apropos Vogel­beere (oder Eberesche): Fast siebzig heimische Vogel­arten fressen die Vitamin‑C reichen Früchte und verteilen dann die Samen während ihrer anschlie­ßenden „Flug- und Sch… ‑route“.

Wie viele Gehölz­samen jedes Jahr von Vögeln verbreitet werden lässt sich nur schwer schätzen – es werden zig Millionen sein!

Auch Säuger sind als „Waldbauern“ aktiv

Auch das fleißige Eichhörnchen versteckt bis zu 10000 Früchte pro Jahr und findet ähnlich wieder Eichel­höher einen großen Teil nicht wieder.

Auch unsere heimi­schen Marder­ar­tigen sind fleißige Beere­nesser: Baum- und Stein­marder nehmen auch gerne Vogel­beeren und auch der Waschbär steht zahlreichen Pflan­zen­samen sehr wohlwollend gegenüber. Ob und welchen Beitrag diese Arten jedoch zur Vermehrung von Gehölzen leisten können ist bislang noch kaum erforscht. 

Auch unsere Schalen­wild­arten fressen sehr gerne Früchte heimi­scher Strauch­arten: Unter früch­te­tra­genden Vogel­beeren versammeln sich bspw. sehr gerne Brunft­rudel und warten begierig auf das Herun­ter­fallen der schmack­haften Früchte. Auch hier passieren die Samen der Vogel­beere dann den Verdau­ungs­trakt und werden über die Hirsch­losung wieder keimfähig ausgeschieden.

Burkhard Stöcker

Alter­native Lebens- und Ernäh­rungs­formen liegen im Trend. Darunter sind der Vegeta­rismus und der Veganismus inzwi­schen schon geradezu zu Massen­phä­no­menen geworden.

Die Motiva­tionen zur rein oder überwiegend pflanz­lichen Ernährung werden häufig aus den als unwürdig empfun­denen Haltungs­formen landwirt­schaft­licher Nutztiere gespeist. Dabei wird überwiegend die indus­triell betriebene landwirt­schaft­liche Massen­tier­haltung angeprangert.

Die neuzeit­liche Massen­tier­haltung ist in der Tat in fast all ihren Spiel­arten eine gesell­schaftlich tolerierte Barbarei – Vegeta­rismus und Veganismus demons­trieren u.a. auch gegen diese Praxis und sehen sich auch als gelebte Alter­native zum „Unkultur-Phänomen-Massen­tier­haltung“.

Es gibt jedoch ein paar Gesichts­punkte, die bei Vegeta­riern und Veganern im mittel­eu­ro­päi­schen Kontext ihres Denkens und Handelns kaum Berück­sich­tigung finden.

Vegeta­rismus und Veganismus sind keine „Natur“ 

Kaum ein Naturvolk auf dieser Erde verzichtet auf die Einbindung tieri­scher Kompo­nenten in ihre Ernährung und Lebens­weise. Wenn wir auch jene Lebens­weisen der Natur­völker als mehr oder minder vage Richt­schnur für ein „Zurück zur Natur“ betrachten wollen – gehört zu einer natür­lichen Lebens­weise immer und überall die Einbindung des vorhan­denen lokalen, regio­nalen tieri­schen Inventars in die Lebens­ge­staltung mit dazu. 

Eine rein vegeta­risch-vegane Lebens­weise ist daher prinzi­piell eher das künst­liche (durchaus verständ­liche!) Produkt einer Antihaltung gegenüber der barba­risch verwerf­lichen Vernutzung unserer tieri­schen Mitwelt. Sie ist die ebenso krasse Über-Reaktion auf die krasse Aktion völlig unzivi­li­sierter Tierhaltung. Eine rein vegeta­risch-vegane Lebens­weise lässt aber weitgehend außer Acht, dass sie mit „zurück zur Natur“, „natur­gemäß“, oder „naturnah“ nur wenig zu tun hat.

Grasland­öko­systeme, Ackerbau und vegeta­rische Ernährung

Nur ein sehr geringer Teil der landwirt­schaftlich nutzbaren Fläche der Erde ist nachhaltig als Ackerland geeignet – nur dort können für die mensch­liche Ernährung direkt verwertbare Pflanzen angebaut werden.

Der größte Teil der „landwirt­schaft­lichen“ Fläche der Erde sind Grasland­schafften in ihren verschie­densten Ausprä­gungen: Prärie, Savanne, Steppe, Tundra, Halbwüste usw.

Diese Grasland­schaften taugen schlichtweg nicht für die Umwandlung in Ackerland. Eine Nutzung dieser Ökosysteme als Ackerland würde fast überall zu einer mehr oder minder raschen Degra­dierung dieser Flächen führen – auf absehbare Zeit würden vielerorts Wüsten entstehen! 

Hirten­völker, Vegeta­rismus, Imperialismus?

In diesen großen Grasland­schaften ist eine mensch­liche Kultur nur über den Umweg der Landschafts­nutzung durch möglichst ökosys­te­man­ge­passte Weide­tiere möglich: die Samen und die Rentiere Skandi­na­viens, die Nenzen und die Caribous Sibiriens, die Steppen­völker Inner­a­siens, die Nomaden­völker Nordafrikas, die Hirten­völker Zentral- und Südafrikas. In all diesen Grasland­schaften können nachhaltig nur Menschen ökosys­te­man­ge­passt wirtschaften, wenn sie jene Großtiere nutzen, die in der Lage sind in diesen Landschaften pfleglich und nachhaltig zu leben. Eine rein vegeta­rische und vegane Lebens­weise in Form von Ackerbau wäre für die dortigen Landschaften und die dort lebenden Menschen nachhaltig gewiss nur eines: Tödlich!

Stellen wir jene tierische Nutzung über die Graslän­de­reien grund­sätzlich in Frage und postu­lierten wir auch für jene Regionen eine rein pflanz­liche Nutzung dieser Landschaften würden wir nicht nur das Überleben dieser Ökosysteme in Frage stellen… – sondern auch das Daseins­recht all jener Kulturen, die mit und von diesen Tieren und diesen Landschaften leben. 

Mit einem konse­quenten Vegeta­rismus und Veganismus, der seine Lebensform als „allein­se­lig­ma­chend für die Welten­rettung“ preist verur­teilen wir auch auf eine anmaßende Weise die nachhal­tigen Lebens­weisen zahlloser Grasland-Hirten­völker – weltweit. Vegeta­rismus und Veganismus wären in diesem Kontext geradezu neoko­lo­nia­lis­tische Bevormundung.

Wege jenseits der Extreme

Beide Ernäh­rungs­formen propa­gieren daher eine Lebens­weise, die weder der Natur des Menschen noch der nachhal­tigen Nutzung vieler natur­naher Landschaften entspricht. 

Nicht­de­sto­trotz liefern beide gewiss wichtige und gute Impulse für einen neuen und diffe­ren­zier­teren Umgang mit unserer natür­lichen Mitwelt – und jedem mag es selbst­ver­ständlich letztlich selbst überlassen bleiben wie er sich ernähren und wie er leben möchte.

Beide Lebens­formen sind aber keine wirklichen Alter­na­tiven zu einer natür­lichen Nutzung von Landschaft, Pflanze und Tier. Einer Nutzung die Ökosysteme in ihre Gesamtheit betrachtet und nach neuen, intel­li­genten Alter­na­tiven sucht – jenseits der tieri­schen Barbarei und jenseits von Vegeta­rismus und Veganismus.

Burkhard Stöcker

Die Stiftung Wald und Wild erhält für ihre natur­päd­ago­gische Arbeit das Fisch­recht auf der Schilde

Solche Nachbarn wünscht man sich! Im vergan­genen Jahr erwarb die Ammer Land und Forst KG das Gut Bennin in unserer unmit­tel­baren Nachbar­schaft von Roden­walde. Teil des Kaufs war auch das Fisch­recht auf der Schilde vom Mühlen­teich bis an die Gemar­kungs­grenze bei Camin. Nun hat uns die Gesell­schaft unent­geltlich die Nutzung dieses Fisch­rechts zugesprochen. Am 23. Januar wurde der Projekt­för­de­rungs­vertrag „Waldge­wässer erleben“ von den Parteien unter­zeichnet. Die Stiftung darf nun mit Kindern, Erziehern und Lehrern über 4 km Flusslauf die Schilde befischen und hat sich als Projekt­betrag verpflichtet, für 1.000,00 EUR p.a. gewäs­ser­ty­pische Fisch­arten einzu­setzen. „Wir sind sehr dankbar für diese Unter­stützung“, freut sich Annelie Asche vom Stiftungsvorstand.

Zusätzlich erhält die Stiftung auch die Nutzung des Ackers am Mühlen­teich und hat sich verpflichtet, diese Fläche ökolo­gisch, z.B.  mit Blühpflanzen, zu bestellen.

Der Geschäfts­führer der Ammer Land und Forst KG, Dieter Ammer, ist nicht nur selbst passio­nierter Natur­freund, Jäger und Waldbauer. Als erfolg­reicher Manager der Becks-Brauerei und des Kaffee-Rösters Tschibo hat er mit seiner Frau selbst vor Jahren eine Stiftung gegründet, die sich vornehmlich sozialen Projekten in Südafrika widmet. „Es freut mich, mit diesem Beitrag dafür zu sorgen, dass die Stiftung Wald und Wild auch weiterhin der Natur­ent­fremdung unserer kommenden Genera­tionen entge­gen­wirkt. Natur­schutz und Natur­nutzung sind zwei Seiten einer Medaille.“

Mein stärkstes Geweih (ungerader Zwanzig Ender, abnormer Dreikro­nen­hirsch) hing viele Jahre in der Küche einer Wohnge­mein­schaft, in der ich etliche Jahre gelebt habe. Dieses Rothirsch­geweih wurde jahres­zei­ten­ty­pisch behängt und geschmückt, mal mit Oster­eiern, mal diente es auch als „Adventskal-Ender“ – aufgrund der dazu fehlenden vier Enden mussten jedoch einige Geweih­sprossen mehrfach beschenkt werden.

Es befanden sich jedoch ständig wahlweise bunte Becher, Trocken­tücher oder auch gerade mal aktuelle Hinweise, Artikel oder Flyer am Geweih – es diente also als Geschenkbox, Regal, Wäsche­ständer und Pinwand. Jedem zweiten Leser sträuben sich nun wahrscheinlich vor Unmut die Decken­haare und etliche Jäger, die damals die Küche betraten, fanden diese Geweih­nutzung auch durchaus gewöhnungsbedürftig. 

Geweih­bot­schaft für Vegetarier

Fast alle Nicht­jäger (und die waren in unserer damaligen „Teilve­ge­tarier- WG“ definitiv die Mehrheit) reagierten jedoch auf die hier skizzierte Nutzung des Geweihes ausge­sprochen überrascht und erfreut.  Durch diese praktische Anwendung und die Einbindung des Geweihes in die Alltäg­lichkeit des Küchen­ge­schäftes entwi­ckelte sich vermutlich doch eine ganz andere Offenheit gegenüber dem Thema Jagd und Trophäe. Das Geweih wurde nicht mehr nur mit sakralem Abstand ehrfurchtsvoll betrachtet, sondern hatte ganz prakti­schen Nutzwert. So wie die Geweihe bei unseren Altvor­deren, den aller praktischsten Wert hatten: unzählige Nutzge­gen­stände wurden früher aus Geweihen gefertigt und auch heute noch gibt es Kräuter­hexen und Kräuter­kundige die ausschließlich mit Geweihen und Gewei­henden Wurzeln und Pflanzen ausgraben – das Metall „zerschneide das Band mit der Erde“.

Gesprächs­ein­stieg Küchengeweih

Und so war auch das Küchen-Geweih als Symbol für den Hirsch, der dann zuweilen unter dem Geweih auch zubereitet und verspeist wurde, häufig Anstoß zu Gespräch und Diskussion: „So ein Geweih kann ja auch richtig praktisch sein“ – „Sieht mit den Trocken­tü­chern total schick-bunt aus“ – „Nimm doch mal das Tuch da weg, ich seh das Geweih ja gar nicht richtig“ – „Ich hätte gern den Becher von dem einen Ding da, äh wie heißen die eigentlich...?“ – „Da hängt ja ein Antijagd­flyer am Hirsch­geweih, wie geht das denn zusammen?“ – „Wandert der Rest von dem Ding da hier jetzt gerade frisch durch die Töpfe…?“ – „Bei uns hängen die Trocken­tücher immer irgendwie stillos irgendwo in der Küche rum – hast Du nicht noch so´n Ding über?“

Mit Geweih zum Jagd-Marketing…

So oder ähnlich klangen viele Jahre die Einstiegs­se­quenzen für die „Trophäen-Jagd-Gespräche aus der Küche“ und es entspann sich daraus schon so manche klein­räumige Marketing-Initiative pro Jagd! 

Das Geweih als „Küchen­utensil“ ist gewiss eine Kleinigkeit – doch es ist eine Kleinigkeit, die einer­seits offenbar ein wenig Anstoß nahm (bei einigen Jägern!) anderer­seits großen Anstoß gab (beim Rest der Küchengäste!). 

Und wenn der Blickfang des Geweihes in diesen beson­deren „Kontext der prakti­schen Küchen­nutzung gestellt“ Nicht­jäger oder auch Antijäger wieder ein wenig für die Jagd öffnet ist damit unserem Handwerk vielleicht mehr gedient als durch das anerken­nende Schul­ter­klopfen (oder den Neid?!) der loden­grünen Kollegen im Umfeld trophä­en­be­la­dener Wohnstuben?

Die Jagd als Tat – für Topf und Trophäe

Ich bin Erleb­nis­jäger in erster Linie: Einzu­tauchen in die Natur, mich vertraut machen mit ihren Gebärden um aus diesem sich Einfinden heraus freudig, effektiv und erfolg­reich zu jagen. 

Dann bin ich ein Fleisch- und Leder­jäger: Kein sinni­geres oder nützli­cheres Unter­fangen als aus der Freiheit der Landschaft heraus wildle­bende Tiere zu entnehmen um mit ihnen, ihrem Fleisch, Leder, Geweih und Co. mein Dasein zu bereichern. 

Und ich bin „Trophä­en­jäger“: Ich finde es klasse starke Hirsche zu jagen, mit wachsten Sinnen das Revier zu durch­streifen und jedes kleinste Anzeichen, jeden leisesten Hinweis zu hinter­fragen – lernen „zu denken wie ein alter Hirsch“. 

Und wenn er dann erlegt ist kann dieser Hirsch mit Geweih, Fleisch und Leder so ein vielsei­tiger und vielschich­tiger Botschafter sein. 

Er kann Trophäe an der Wand sein, Erinne­rungs­stück für erfül­lendes Jagen – aber er kann auch viel mehr sein als nur das.

Burkhard Stöcker

Auch wir Jägers­leute teilen, so wie alle anderen Menschen auch unsere jagerische Welt in nützliche und schäd­liche Tiere. 

Dabei findet jedoch der Terminus des „Schad-Wildes“ bei einzelnen Jäger­gruppen eine völlig unter­schied­liche Verwendung, je nachdem welchem „Lager“ und/oder welcher „Gesinnung“ man so angehört. 

Schalenwild-Typ versus Raubwild-Typ

Beide Gruppen stehen in unseren Revieren stell­ver­tretend für die zwei wesent­lichen „Wild-Management-Ansätze“: Die „Schalenwild-Bekämp­fungs- und Raubwild-Hätschel-Reviere“ auf der einen und die „Schalenwild-Hätschel und Raubwild-Bekämp­fungs-Reviere“ auf der anderen Seite. Häufig stehen beide Lager sich auch eher unver­söhnlich gegenüber. 

Der Schalenwild-Bekämpfer moderner Prägung pflegt Schalenwild heute eher als Schad-Wild zu behandeln und nur im totem Zustand ist das Ziel unver­bis­sener und ungeschälter („ökolo­gisch intakter“!) Wälder zu erreichen. Der Schalenwild-Bekämpfer vergisst über der „entfes­selten Tilgerei des Schalen­wildes“ zuweilen, dass die Vitalität des Waldes auch von ganz anderen Faktoren abhängt als der militanten Bekämpfung des Schalen­wildes. Eine intensive Jagd des Raubwildes wird mit dem Hinweis auf deren „ökolo­gische Rolle“ meist strikt abgelehnt

Der Raubwild-Bekämpfer pflegt sämtliches Raubwild eher als Schad-Wild zu behandeln und nur in totem Zustand ist das Ziel unbehel­ligter und vitaler („ökolo­gisch intakter“) Nieder­wild­be­stände zu erreichen. Der Raubwild-Schad-Bekämpfer vergisst über der „entfes­selten Tilgerei des Raubwildes“ zuweilen, dass die Vitalität der Nieder­wild­be­stände auch zumeist von ganz anderen Faktoren abhängen als der militanten Bekämpfung des Raubwildes. Eine intensive Jagd des Schalen­wildes wird mit dem Hinweis auf deren „kultu­relle Rolle“ meist strikt abgelehnt.

Der Blick auf die jeweilige Materie hat in den seltensten Fällen mit ökolo­gisch fundiertem Knowhow oder einer wirklich diffe­ren­zierten Betrachtung zu tun. Zuweilen beschleicht einen das Gefühl, dass es in den meisten Fällen schlicht die „spezi­fische Revier­prägung verbunden mit dem tradi­tionell-prägenden Umfeld“ sind, die hier den Ausschlag in die eine oder andere Richtung geben. Derjenige, der ins „Schalenwild-Bekämpfer-Milieu“ hinein­ge­boren wurde, pflegt unbescholten und unver­blümt jene Weltan­schauung. Genau wie der Kollege aus dem „Raubwild-Bekämpfer-Milieu“ dies ebenso tut – der Apfel fällt halt nicht weit vom Stamm und häufig kann man nun einmal seine jagdlich-prägende Herkunft kaum leugnen. 

Die Proble­matik des jewei­ligen Schad-Getiers scheint mir jedoch zuweilen deutlich geringer als das Potential wechsel­sei­tigen Betrachtens und Lernens zwischen diesen beiden Gesinnungsgruppen.

Und ein möglicher erster Schritt zur Überschreitung jener „Milieu-Grenze“ ist die Neugier auf die Sicht des anderen und dann das Schlüpfen in die Rolle des Gegen­übers. Hier käme uns das alte histo­rische Gerichts­ritual zur Hilfe: Die sich strei­tenden Parteien reichen sich die Hand und sind dazu verpflichtet in der anschlie­ßenden Verhandlung die Position der Gegen­seite zu vertreten – der mehr oder minder sanfte Zwang zum radikalen Perspektivenwechsel!

Der Schalenwild-Bekämpfer sollte, genauso wie der Raubwild-Bekämpfer sich zuweilen mal an den eigenen „Äser“ respektive „Fang“ fassen und über den eigenen Tellerrand hinaus­schauen. Beide würden sie dann vielleicht feststellen, dass das jeweilige „generelle Totschießen möglichst vieler Schad-Tiere“ eher die platte Holzham­mer­me­thode ist und in den seltensten Fällen einer diffe­ren­zierten Betrachtung standhält.

Natürlich kann es bei notwen­digem Waldumbau geboten sein Schalenwild einmal intensiv zu jagen, oder an Vogel­ko­lonien oder in Feuch­wie­sen­brü­ter­le­bens­räumen dem Raubwild intensiv nachzu­stellen – je nach Situation, Umständen und spezi­fi­schen lokalen Zielen.

Aber im „Otto Normal Wald“ ist weder die rigorose Schalen­wild­be­kämpfung geboten noch in der „Otto Normal Feldflur“ die drastische Raubwildbekämpfung. 

Wenn beide Schad-Tiergruppen von ihren jewei­ligen Jäger-Gruppen geradezu militant bekämpft werden – sagt dies häufig mehr über die Bekämpfer aus als über die faktische Notwen­digkeit jener Bekämpfung.

Feind­bilder zu haben und zu pflegen ist wohl menschlich – sie gegenüber freile­benden Tieren abzubauen gelegentlich aber wohl auch hilfreich.

Burkhard Stöcker

Jüngst fiel mir eine Broschüre des Landes­be­trieb Forst Bayern in die Hände: „Waldjäger“ war der klang­volle Name. Dort wird in stimmungs­vollen Bildern der aufop­fe­rungs­vollen Tätigkeit der den Wald vor verbei­ßenden wilden Tieren rettenden Waid-Helden gedacht. Der Waldjäger ist dort der ehren­volle Jäger, der Waldretter, der Förster­jäger – der „echte Jäger“. 

„Lichtungs­jäger“ – Freizeitheinis?

Die dahinter verborgene Antithese disqua­li­fi­ziert den Offen­land­jäger schon mal per se als zweck­freien Hobby­isten. Der Jäger an und auf der Lichtung ist der lustvoll genie­ßende Freizeitheini, der den waldwelt­ret­tenden Ernst des Jagens (noch!) nicht begriffen hat oder ihn gar (von licht­lie­bendem Hedonismus zutiefst beseelt…) ablehnt.

Das klingt sinnvoll und gut: Im Wald jagen und das Offenland den wilden Tieren „schenken“ (zumindest dem verbei­ßenden Schalenwild, mit den Sauen sieht das gewiss diffe­ren­zierter aus) – und so gleich­zeitig den Wald als Baumle­bensraum retten und das oft natur­schutz­wert­volle Offenland durch das dann dort unbehelligt verbei­ßende Wild vor dem Zuwachsen durch eben diese Bäume. Wir sagen dem Wild dann auch über unsere Jagd: Wald pfui, Offenland hui. Schöne Idee und kommt der Evolution unserer zu bejagenden Großsäuger auch prinzi­piell durchaus entgegen: Im Offenland wächst all das leckere Futter stets bodennah und nicht primär in den Baumkronen, wie im Wald. Und das bisschen was dann an Verjüngung am Waldboden keimt soll gefäl­ligst in Ruhe gelassen werden und zu forstlich relevanten Nutzhölzern aufwachsen. So weit so gut.

Nicht nur das Wild auch wir sind – Offenlandjäger!

Nur kommt diese Idee des lichtungs­scheuen und walddunklen Jagens der Evolution eines weiteren entschei­denden Großsäugers in diesem Spiel leider nicht entgegen, nämlich unserer: Auch wir sind Lichtungs­jäger, auch wir sind Licht-jäger. Wir wollen prinzi­piell nämlich (auch im Wald!) eher „an der Lichtung hocken“ und nicht „im tieftief­dunklen Tann“. Ich will „im Lichte sein“, also will ich meist auch im Licht jagen. Genauso wie ich möglichst nicht „unter Tage arbeiten“ will, will ich zumeist nicht „unter Tage jagen“!

Jagen in Licht und Zwielicht

Immer wieder ist es aber nicht nur das schlichte volle Licht, sondern zumeist sogar eher das besondere Licht, das mich hinaus­zieht: Licht in all seinen verschie­denen Schat­tie­rungen macht einen ganz großen Teil der Faszi­nation meines Jagens aus. 

Vom Dunkel des Waldes ins Licht der Savanne

Vielleicht ist es auch bei uns ein bisschen so, dass wir durch das Hinaus­gehen aus dem Dunkel des Waldes in das Licht des Offen­landes auch unsere mensch­liche Evolution „nachspielen“: Vom Herab­steigen aus den Baumkronen und dem Wald in die offenen Savanne – vom im Geäst turnenden Waldbe­wohner zum aufrecht gehenden Savannenmensch.

Bei jeder schlichten Waldwan­derung durch­leben wir es nahezu immer: Sobald wir eine Lichtung betreten oder den Rand des Waldes – wollen wir schauen, rasten, verweilen. Wir haben den dunklen, drückenden Wald hinter uns gelassen – und nun atmen wir tief durch und auf.

Immer wieder merken wir: Der Wald ist schön und beruhigend, aber unser Wohlfühlsein ist stets doch eher verbunden mit dem weiten Blick, dem offenen Horizont, dem „Land der offenen Fernen“ wie bspw. die wunder­schöne eher waldarme Hohe Rhön so treffend genannt wird.

Wir sind Kinder, Menschen, Jäger des Lichts und ich möchte mir (Sachar­gu­mente hin oder her) auch zuweilen jenes „licht­volle Jagen“ nicht und nimmer nehmen lassen.

Burkhard Stöcker

Der Wald ist schon ein beson­deres Wesen. Er besticht nicht nur durch seine räumliche Ausdehnung, in der er sich zuweilen bis zur Kathe­drale aufschwingt, sondern vor allem durch seine Vielsei­tigkeit und Vieldeu­tigkeit für uns Menschen: er ist Holz-Fabrik und Arten-Kammer, Wasser-Speicher und Luft-Filter. Vor allem aber ist er für uns Menschen Seelen-Balsam und Wellness-Center. Und wenn er bei einem Spaziergang für uns gar zum wirklichen Ereignis- und Erleb­nisraum werden soll wird er dies zuallererst in der Begegnung mit einem zweiäu­gigen und befellten Wildtier. Dieses Wildtier ist das wesent­liche emotionale Binde­glied zwischen Menschen, Natur und Wald. 

Und wenn dieses emotionale Binde­glied durch eine rigorose „waldfreund­liche“ Jagd bis auf eine schlichte Un-Wahrnehm­barkeit zusam­men­ge­schossen wird, kommt es zu einem leisen Bruch in jener Beziehung. Wenn dieses Wildtier (nennen wir es Reh!) in einer völligen Bedeu­tungs­lo­sigkeit innerhalb der Natur- und Waldwahr­nehmung verschwindet – verlieren auch wir gewiss einen „guten Teil“ der emotio­nalen Bindung zum Wald.

Wir „Fachleute“ mit unserem ökolo­gi­schen, forst­lichen, jagdlichen oder sonst wie fachlich geprägtem Sachver­stand – wir messen den Wald in Arten­spektren, Vegeta­ti­ons­ein­heiten, Waldent­wick­lung­phasen, Biomas­se­vor­räten, Festmetern, Bestan­des­höhen, Hiebsätzen, Jagdstrecken, Jagder­leb­nissen usw.

Jeder normale Mensch bewertet einen Waldspa­ziergang gewiss nach anderen Kriterien vielleicht nach frischer Luft, vielleicht nach Stille, vielleicht nach großen Bäumen – vor allem aber ganz gewiss und fast immer: nach der Begegnung mit wilden, scheuen Augenpaaren!

Foto: Burkhard Stöcker

Dem Wald „auf Augenhöhe“ zu begegnen heißt einem Reh, einem Hirsch, einem Wildschwein begegnen, heißt nicht primär Baumstamm, Baumkrone, Baumver­jüngung. Wir sehen den Wald an und er sieht uns an, in Form von leben­digen Augen­paaren. Diese Erkenntnis geht in der waldver­jün­gungs­zen­trierten, den „Klima­sta­bilwald-aufbau­enden Pseudo-Öko-Wahrnehmung“ von sogenannten Öko-Jägern und Öko-Förstern immer wieder nahezu unter. 

Die zweiäu­gigen, befellten, wechsel­warmen Säuge­tiere sind nun einmal unsere engsten Verwandten in der heimi­schen Restnatur. Wären Rehkitze gar Orang-Utan-Babys oder Hirsch­kälber Schim­pansen-Kinder wäre unsere Verbindung zu jenen Felltieren noch eine ganz andere – und würden Orang-Utans oder Schim­pansen Waldver­jün­gungen zusam­men­beißen oder Jungbe­stände schälen, wäre die Regulierung dieser Waldschäd­linge auf ein „ökolo­gisch verträg­liches Maß“ noch ganz anders Gegen­stand kontro­ver­sester Diskussionen…

Wenn ich „Otto Normal Mensch“ nach einem Waldspa­ziergang frage und sie/er/es sind einem Reh oder einem Fuchs oder gar einem Hirsch oder einem Dachs begegnet, wird diese Begegnung ganz gewiss eine separate Erwähnung wert sein. Die Bäume, die Stille, die frische Luft sind ja nahezu immer präsent. Und sie machen jenen Waldbegang sicherlich auch aus – aber zu etwas beson­derem wird er immer noch und immerdar durch die Begegnung mit einem wilden Tier.

Natürlich werden die ganzen „Öko-Jäger“ jetzt sagen und argumen­tieren: Aber die unver­bissene, arten­reiche Verjüngung ist doch viel, viel wichtiger für das Ökosystem Wald als die Beobachtung eines Rehs. Vielleicht werde ich dann nur schlicht entgegen „der Mensch lebt nicht vom Brot allein“. Das wäre gewiss richtig – aber es würde ebenso gewiss zu kurz greifen. 

Zu kurz, weil ich weiß, dass beides möglich ist! Das es gangbare Wege zu „Wald und Wild“ und zu „Wald mit Wild“ gibt. Ich kann das eine tun ohne das andere zu lassen. Ich muss es nur wollen und ich muss geistigen Schmalz und Energie aufbringen damit das Zusam­men­spiel zwischen beiden gelingt. Es ist gar nicht so schwer und wahrlich kein Hexenwerk.

Wo ein Wille zur „Welt mit Wald und Wild“ ist – dort sind auch gangbare Wege dorthin. 

Ich möchte weder in einem wildstrot­zenden Forst, in dem kaum ein Kräutlein mehr wächst, umher­wandern noch in einem wildleeren Wald, in dem mich nur unver­bissene Baumdschungel anstarren.

Burkhard Stöcker

Jagen ist wunderbar: Man ist draußen in der Natur, atmet ganz tief durch, genießt die Stille, hört den Vöglein zu – ein geradezu sich meditativ- kontem­pla­tives „Sich-Hinein-Summen in die Natur“.

Und dann kommt das begehrte Wild in Anblick und nach der wunder­samen Sekunde der Erlegung und den Minuten des darauf­fol­genden stillen Verharrens ist das meditativ-kontem­plative „In-Sich-Hinein­summen“ abrupt beendet. Den Zeige­finger im rechten Moment etwa 1,5 bis 3mm zu beugen ist ohne Zweifel ein Event und im besten Fall ein folgen­schweres Ereignis… – ob es dann in der Tat (oder eher: nach der Tat…) wirklich ein schweres Ereignis wird, entscheiden die Umstände der Erlegung plus das Gewicht des dann zu bergenden Wildes.

Das Aufbrechen …

Das Aufbrechen ist mit einem scharfen Messer auch bei schwerem Wild erst einmal noch kein „gewich­tiges“ Problem – wenn man am Ort der Erlegung aufbricht. Aller­dings: Nach dem Aufbrechen sehe ich häufig so aus als hätte ich jenen Vorgang zum aller­ersten Male „konkret an mir selbst geübt“: Von der Stirn bis zur Fußsohle finden sich zuweilen mehr als nur leise Indizien für die Tat und die gesamte Montur kommt in die 60° Wäsche…und ich danach in den meisten Fällen unter die 30° Dusche!

... Die Bergung …

Mit dem Fahrzeug dann direkt zwecks Bergung zum Erlegungsort? Erstens halte ich das in den meisten Fällen höchstens bei Kapital­hir­schen für wirklich notwendig. Zweitens und es wider­strebt mir schlicht ohne wirklich triftigen Grund einfach so übern Acker, durch die Wiese oder gar mitten durch den Wald zu fahren – irgendwo ist immer der nächste Weg und soviel Mühen sollte uns unser Wild doch Wert sein, dass wir es die paar Meter bis zum nächsten befahr­baren Weg schon noch zu ziehen vermögen. In der durch­ge­planten Groß-Logistik einer Drück- oder Bewegungsjagd mag das noch etwas anderes sein. Und seien wir einmal ganz ehrlich: Eine kernige Bergung über Stock und Stein gehört doch zu den urigsten Elementen unseres Jagens! Aller­dings muss hier auch konsta­tiert werden: die Bergung von über 50kg schweren Stücken für einen allein agierenden bedingt kondi­ti­ons­starken 50-jährigen Mittel­eu­ropäer über eine Strecke von über 50m ist körper­liche Arbeit!

Früher (als ich noch ein echter „weidlüs­terner Passions-Junkie“ war) hat mich der ganze „Apre Jagd-Aufriss“ nicht im Entfern­testen inter­es­siert – oder gar von der Tat abgehalten: Die Mühe der Bergung einer 90kg Bache, eines 100kg Alttieres oder jenes des Öfteren erlegten „Dreige­stirns“ aus zwei Kitzen und der Ricke – auch wurde schon einmal ein Muffel­widder rücklings aus dem Moor getragen – dies alles war nahezu luftig, leicht und unbeschwert in der Leiden­schaft junger Jagdjahre! 

…, dass „Damals“ …

Ich werde jetzt gewiss nicht so weit gehen und behaupten „was ich nicht alleine bergen kann schieße ich auch nicht tot“ – diesem Vorsatz wäre ich schon viel zu häufig untreu geworden. Aber mich am Bergen und Bringen meines eigenen Wildes nicht zu betei­ligen wäre eher ein Unding, obwohl auch dies (aus fotogra­fi­schen Gründen) gelegentlich schon statt­ge­funden hat. 

… “ins“ und „mit“ dem Fahrzeug …

Die Beute ist dann jedoch (nach dem Geschleppe, Geschleife und Geziehe) noch nicht im Fahrzeug und die „kinder­leicht zu bauende Koffer­raum­rampe für die Wildbringung“ aus der Rubrik „50 Euro-Topp-Weidmanns-Tipps“ der Jagdzeitung habe ich natürlich auch noch längst nicht fertig, respektive: Überhaupt angedacht…

Dann die holprige beute­be­ladene Fahrt zur Wildkammer mit dem auch nur noch halbhoch aufge­bockten Uralt-Fahrzeug – und ich denke abwech­selnd an Stoßdämpfer, Fahrge­stell, Radauf­hängung, Querlenker usw. und den nächsten TÜV-Termin.

… der Wildkammerschlüssel …

Habe ich eigentlich den Wildkam­mer­schlüssel dabei? Wie häufig stand ich schon beute­be­laden, hungrig und todmüde davor und merkte, dass der Schlüssel wohl irgendwo zu Hause einer im wesent­lichen zweck­freien Tätigkeit nachging. Energie für den dann spontan statt­finden unweid­män­ni­schen-Weid-Wutaus­bruch war meistens noch ausrei­chend vorhanden. Natürlich war ich ausschließlich selbst Schuld: Mangelnde Logistik – natürlich ist der Wildkam­mer­schlüssel bei jedem anstän­digen Jäger auch „immer am Weidmann“.

… die Weiterverarbeitung …

Ist die Truhe eigentlich voll? Bestimmt ist sie schon wieder ausrei­chend leer und nun erwarten Familie, Freunde, Bekannte, Nachbarn und Verwandte natürlich das nun auf die „böse Tat“ auf den Fuß gleich die „gute Verwendung“ folge – und nicht die schnöde Delegierung zum Wildhändler! Natürlich haben sie alle Recht und sie und das Wild haben ein Recht auf eine solide und angemessen verant­wor­tungs­volle Verwertung – wozu jage ich schließlich…? Genau, im Wesent­lichen deshalb, weil ich Freude daran habe in der Natur und aus der Natur (ganz natürlich!) meinen Hunger zu stillen. 

… Äußer­lich­keiten ...

Und so flanieren so vor fast jedem Schuss nun heutzutage jene Bilder an mir vorüber: Aufbrechen, Bergen, Bringen, Sauber­machen, Aufhängen, Klamotten reinigen, Wild in Wildkamer bringen/aus Wildkammer holen, Tiefkühl­truhe frei räumen, Gefrier­beutel sortieren und vorbe­schriften, Messer schärfen, Wild aus der Decke schlagen, sauber zerteilen, entbeinen etc.

und Innerlichkeiten

Zusätzlich scheinen mir heute vor allem die Augen der Rehe noch viel dunkler und seelen­voller als noch in meinen jungen Jahren, ihre Bewegungen anmutiger und lebens­froher – die Wildtiere da draußen werden alle „immer schöner“: Die Hirsche erhabener, die Sauen ritter­licher, die Rehe niedlicher und so weiter und so weiter.

Und so summieren sich beide Gedan­ken­stränge häufig zu einem einzigen harmo­ni­schen Gebilde, dass da sagt: „Och, nö muss ja heute jetzt auch nicht so dringend.“ 

Und so hat dann auch die Kugel oft gar keine Eile und bleibt erst einmal beschaulich dort, wo sie ist und danach wandert sie noch beschau­licher wieder zurück ins lederne Etui, auch dort hat sie es ja mollig, warm und fühlt sich wohl – so wie die Wildtiere sich auch weiterhin wohl fühlen, die ich heute wieder einmal mit meinem „Beute-Begehren“ verschont habe.

Wenn auch der Weg zum passi­ons­freien Nicht­jäger gewiss noch steinig und schwer wird (: muss ich doch zugeben, dass jene Gedanken mich immer mal wieder, mehr oder minder häufig, beschleichen.

Nun bin ich offenbar doch in dem Alter, in dem ich über die „Vorrechte der Jugend“ und die „Gelas­senheit des Alters“ zu sinnieren beginne.

„Wie jede Blüte welkt

und jede Jugend, dem Alter weicht 

blüht jede Lebensstufe…“

Hermann Hesse

Burkhard Stöcker

Hochwasser und wir

Bisher kannten wir so etwas nur aus dem entfernten Ausland: wegge­schwemmte Häuser, fortge­spülte Straßen, überein­ander getürmte „Spiel­zeug­autos“ – ertrunkene Menschen. Die letzten derar­tigen Bilder erreichten „breiten­medial“ das deutsche Fernseh­pu­blikum während der Tsunami Katastrophe im Pazifik. 

Wirkliche „Hochwas­ser­ka­ta­strophen“ fielen bei uns bislang meist nur „mäßig katastrophal“ aus. Fast ausschließlich Sachschäden waren zu beklagen.

Mehr als nur Klimawandel …

Klima­wandel, Klima­wandel, Klima­wandel tönt es jetzt durch die grünge­tönten Medien – aber weder werden alle weiteren Windparks noch die flächigen Sonnen­kel­lek­toren uns vor weiteren Hochwas­ser­ka­ta­strophen bewahren. Natürlich sind es auch die klima­wan­del­be­dingten extremen Witte­rungs­er­eig­nisse, die nun offenbar in immer engeren Inter­vallen auch Mittel­europa heimsuchen: Trocken­zeiten, Stürme, Hochwasser, Feuer.

Aber die „klima­be­dingte Hochwas­ser­ka­ta­strophe“ ist nur ein Teil der Wahrheit … 

Es kommen sehr, sehr viele weitere „man Made“ Kompo­nenten hinzu

Stark­regen trifft auf ausge­mer­gelte zu Beton verhärtete Böden 

Zahlreiche Böden neigen bei extremer Trockenheit dazu „steinhart“ zu werden. Wasser­massen, die auf diese Böden treffen fließen zügig ab. Derartige Böden müssten erst allmählich durch­feuchtet werden bevor sie in der Lage wären wieder Wasser in nennens­wertem Umfang aufzu­nehmen. Im Berch­tes­ga­dener Land war dies neben der engen Talbe­bauung auch einer der Schlüsselfaktoren.

Landbe­wirt­schaftung bestimmt wesentlich Wasseraufnahmefähigkeit

Gut durch­wur­zelte, vitale, bewachsene Böden können viel mehr Wasser aufnehmen als degra­dierte: Natür­liche Wälder nehmen mehr auf als Nadel­forste, Grünland deutlich mehr als die meisten Acker­nut­zungen, locker gepflas­terte Wege deutlich mehr als asphal­tierte usw. – naturnahe Wälder sind bei uns die Speer­spitze der Wasseraufnahmefähigkeit! 

Versie­gelung lässt Wasser nicht mehr versickern

Seit nahezu fast einem Jahrhundert werden pro Tag in unserem Land im Rahmen der „zivili­sa­to­ri­schen Entwicklung“ durch­schnittlich über fünfzig ha Fläche überbaut: Häuser, Verkehrswege, Industrieanlagen … 

Regen­wasser, dass auf diese Flächen trifft kann nicht in den Boden eindringen – es muss abgeleitet und kanali­siert werden. Gewachsene, natür­liche Böden, die in der Lage sind, auch große Wasser­mengen langsam versi­ckernd aufzu­nehmen … – werden immer weniger und daher werden die Wasser­massen immer gewal­tiger mit denen Bäche, Flüsse, Kanali­sation bei Stark­re­gen­er­eig­nissen kurzfristig fertig werden müssen.

Die Fließ­ge­wässer haben keine Auen mehr

Bei Hochwasser breitet sich Wasser norma­ler­weise in die natür­lichen Fluss-Auen aus und versi­ckert dort langsam und gemächlich. Gibt es keine Auen mehr und sind Flüsse und Bäche in einem engen künst­lichen Korsett verschwunden (wie die meisten unserer Fließ­ge­wässer!) schießen große Wasser­mengen fluss­ab­wärts. Und je mehr Wasser­massen durch „enge Gassen strömen“ desto gewal­tiger und zerstö­re­ri­scher werden ihre Kräfte …

Unser Lebensstil stimu­liert Hochwasser … 

Jedes neu gebaute Haus, jeder neue Indus­triepark, jede gepflas­terte Auffahrt, jede geflieste Terrasse, jeder landwirt­schaft­liche oder forst­liche Weg, der unter einer Asphalt­decke verschwindet, … ich hätte beinahe gesagt: jeder mit Teerpappe überdachte Hochsitz …stimu­liert Hochwasser.

Es ist nicht primär der Klima­wandel, der zu Hochwas­ser­ka­ta­strophen führt – es ist jeder einzelne von uns: Jeder, der gewach­senen Boden in wie auch immer gearteten „Stein“ verwandelt – oder mit seiner Landnutzung dafür sorgt, dass degra­dierte Forst oder Landwirt­schafts-Böden kaum mehr Wasser aufnehmen können.

Es ist letztlich eine recht einfache Formel: unser Lebensstil befeuert in vielerlei Hinsicht jene Katastrophen, seien es nun die Dürren der vergan­genen Jahre, seien es die aktuellen Hochwasserkatastrophen.

So wenig, wie wir der „Trockenheit trotzen“ können – können wir über „Hochwasser herrschen“ – im Grunde zeigen uns all jene Ereig­nisse nur, dass wir mit Natur anders umgehen müssen als wir dies bislang getan haben, dass wir nach Arten des Wirtschaftens suchen müssen die natur-pfleglich sind. Den Kampf gegen Trockenheit und Hochwasser werden wir zukünftig immer wieder verlieren – wenn wir nicht vieles ändern. 

Burkhard Stöcker

Ein Thema, das Jäger­schaft und Landwirte schon seit mehreren Jahrzehnten umtreibt

Es ist wieder einmal früh, sehr früh. Um 3 Uhr 30 klingelt der Wecker in Schildfeld. Heute wird es wieder sonnig und warm. Die Zeit und die Tempe­ratur sitzen uns also im Nacken. Die ersten Gedanken des Tages. Doch fangen wir vorne an. Im Laufe der letzten Jahre konnten viele Berufs­kol­legen und ehren­amt­liche Helfer bereits etliche Rehkitze, Junghasen, Feldhühner und sogar Dam- und Rotkälber durch den Einsatz von Drohnen mit Wärme­bild­technik vor dem sicheren Mähtod bewahren. So ergab es sich, dass wir, die Stiftung Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern, mit der Unterstützung der Familie Greve von der Milchhof Roden­walde KG eine Drohne zur Jungwild­rettung anschaffen konnten. 

Dieser Beitrag soll eine Hilfe für die Zukunft sein und ein paar grund­sätz­liche Start­hil­fe­tipps zu geben.

Die Ausstattung

Wir verwenden das Modell Mavic 2 Zoom des Drohnen­her­stellers DJI in Kombi­nation Wärme­bild­kamera mit der Flir Boson 640 30 Hz (Comme­rical Grade). Für welche Drohne man sich entscheidet, sollte auch durch die persön­liche Empfindung der Haptik und Handhabung beein­flusst werden. Bei der Wärme­bild­kamera ist es aller­dings unumgänglich, ein Modell mit der entspre­chenden Größe (Auflösung 640 x512) zu wählen, damit es auch zu einem erfolg­reichen Einsatz kommen kann. Die Vorteile liegen hier auf der Hand. Je größer die Kamera, desto größer die Fläche, die mit einem Überflug einge­sehen werden kann. Wir können somit auf Höhen von über 70 Metern fliegen und Kitze und andere Wärme­quellen sicher identi­fi­zieren. Bei einer Flughöhe von beispiels­weise 70 Meter werden 2400 qm2 durch die Kamera überblickt. Somit erhöht sich auch automa­tisch die Anzahl der abgeflo­genen Hektar. Die Flächen­leistung an einem Morgen lässt sich nicht pauscha­li­sieren, da Sie abhängig ist von Faktoren wie Flächen­struktur und Größe, Anzahl von gefun­denem Jungwild, Stand­ort­wechsel und Helferzahl.

Das Ende eines erfolg­reichen Morgens bestimmt die Sonne und die Erwärmung von Erdblößen und größeren Pflanzen.

Die Vorbe­reitung

Wenn die Grund­vor­aus­set­zungen geschaffen worden sind, ist eine Infor­ma­ti­ons­ver­an­staltung in der Region zur Aufklärung von Jagdpächtern und Jagdge­nossen, bzw. Landwirten und Landbe­wirt­schaftern zu empfehlen. Gerade im ersten Einsatzjahr kommt es sonst zu Abstim­mungs­schwie­rig­keiten und vermeid­baren Fehlern. Inhalte solch einer Veran­staltung sollten sein:

  • Ablauf
  • Ansprech­partner
  • Finan­zierung
  • Wie weitim Voraus muss der Bewirt­schafter informieren?
  • Recht­liche Lage
  • Unterstützungsmöglichkeiten

Sind diese ganzen Punkte geklärt, geht es an die direkte Vorbe­reitung vor dem eigent­lichen Einsatz. Wichtig dabei ist, dass

  • von dem Bewirt­schafter die genauen Flächen bekannt gegeben werden, welche gemäht werden sollen, damit Karten bereits erstellt und herun­ter­ge­laden werden können
  • für die Fläche genug Boden­per­sonal (Läufer/Fänger) aktiviert werden
  • genug Kisten/Boxen vorhanden sind für die zeitweilige Aufbe­wahrung der Kitze
  • mit dem Bewirt­schafter abgesprochen wird, wo man beginnt zu fliegen, damit die Fläche unmit­telbar nach Ende des Fluges gemäht werden kann
  • die Fläche auf Flugver­bots­zonen bzw. Einschrän­kungen geprüft wird, anliegend ein beigefügter Link mit einer guten Karte hierfür: https://map2fly.flynex.de

Der Einsatz

Empfeh­lenswert ist es, für den gesamten Zeitraum der Wildrettung (Mai-Juni) eine gemeinsame Messenger-Gruppe mit allen ehren­amt­lichen Helfern zu erstellen. Dies steigert die Motivation und erleichtert die Kommu­ni­kation. Unabdinglich ist der Start mit dem ersten Tages­licht, da bei entspre­chender Sonnen­ein­strahlung und dadurch der Erwärmung des Bodens und der Pflanzen wie z.B. Sauer­ampfer die Fehler­quote mit der Zeit steigt. In Bezug auf die Aufga­ben­ver­teilung aller Mitwir­kenden, hat es sich heraus­ge­stellt, dass es neben den mit Funkge­räten ausge­stat­teten Rettungs­läufern einen Koordi­nator geben sollte, der diese dirigiert. Hierfür eignet sich der Drohnen­pilot oder eine zweite Person, die den Wärme­bild­mo­nitor kontrol­liert, am besten. Es wird vor dem Start kurz angesagt wie die Fläche beflogen wird, danach verteilen sich die Rettungs­teams am Rande der Fläche und warten auf Infor­ma­tionen vom Koordi­nator. Ist Jungwild gefunden worden, begeben sich diese, geleitet durch den Koordi­nator, zur Stelle und fangen das Jungwild ein. Hierbei sollte vom Suchenden jeweils ein Arm seitlich vom Körper ausge­streckt werden, damit er einfacher geleitet werden kann. Auf dem Monitor ist die Bewegungs­richtung des Menschen leider nicht immer deutlich zu erkennen. Dieser Hinweis erleich­terte das Ganze bei unseren Einsätzen immens.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Verhalten am Wild

Als Präven­ti­ons­maß­nahme sollten Einmal­hand­schuhe getragen werden und das gerettete Tier mit etwas Bewuchs aus der Umgebung in der Trans­portbox unter­ge­bracht werden. Diese sollten mit einem Deckel dicht verschlossen werden, damit Befrei­ungs­ver­suche z.B. der Ricken außerhalb nicht erfolg­reich sind.

Unmit­telbar nach der Mahd werden die Kitze und das restliche Jungwild wieder am Rande der ehema­ligen Einstände im Schatten abgelegt. Oftmals stehen Ricken oder Damalt­tiere schon in den angren­zenden Beständen und kommen unmit­telbar nach Freilassung zurück zu ihren Kitzen. Was unbedingt ebenfalls noch beachtet werden sollte, ist, dass man mit größter Mühe versuchen sollte gerade Rehkitze einzu­fangen, da wir auch die Erfahrung machen mussten, dass Kitze, die vor den Rettern aufstehen und aus der Fläche fliehen, bereits kurze Zeit später wieder zurückkehren. Sie sind dann zwar schon groß genug, um vor einem Menschen zu fliehen, aber vor einer landwirt­schaft­lichen Ernte­ma­schine drücken sie sich dann zumeist doch wieder im hohen Gras.

Zwillings­kitze können auch durchaus in eine Box gelegt werden.

Nachbe­reitung des Einsatzes

Diese sollte auch genauso akribisch erfolgen, wie die Vorbe­reitung. Hierzu sind Fakten nieder­zu­schreiben wie:

  • was hat gut geklappt? Was muss verbessert werden?
  • wie viele Kitze bzw. Jungwild sind gefunden worden?
  • Geschlech­ter­ver­hältnis bei den Schalen­wild­arten, gerade über die Jahre eine sehr spannende Beobachtung
  • wie viele Hektar sind beflogen worden?
  • wie war die Witterung?

Unsere eigenen Ergeb­nisse des ersten Projekt­jahres Wildtier­rettung sind wie folgt:

  • 100 Rehkitze
  • 18 Damkälber
  • 2 Rotkälber
  • 1 Fasan­ge­sperre
  • etliche Hasen

Dieses erfreu­liche Resultat steht einem Arbeits­aufwand von 1700 ha intensiv abgeflo­gener Fläche, bei 18 morgend­lichen Einsätzen, mit durch­schnittlich fünf ehren­amt­lichen Helfern und damit insgesamt ca. 30 Arbeits­stunden pro Morgen gegenüber.

Wir können, trotz dieser hohen benötigten Menpower, nur jedem dazu raten, sich in diesen Bereichen der Jungwild­rettung einzu­setzen und stark zu machen. Die Landwirte und Bewirt­schafter sind von Gesetzes wegen bereits hierzu verpflichtet und unser Hegeauftrag verpflichtet uns, sie bei dieser gewal­tigen Aufgabe zu unterstützen.

Antrags­seite des BMEL zur Drohnen­för­derung des BMEL

Gerade aktuell läuft noch die Förderung des BMEL zur Anschaffung von Drohen von Jungwild­rettung. Stichtag ist hier der 01.09.2021 Wenn hierzu nähere Infor­ma­tionen benötigt werden, leiten wir gerne den Kontakt weiter. Zur Förderung:
https://www.ble.de/DE/Projektfoerderung/Foerderungen-Auftraege/Rehkitz/Rettung_node.html

Horrido und Waidmannsheil
RJM Hans-Kristian Sierk

Da hört man von Jägers­leuten zuweilen Geschichten – da klappen sich einem nicht nur vor Schreck die Schutz­klappen des Zielfern­rohrs hoch. So geschehen vor vielen Jahren in den lauschigen Wäldern des Sauer­landes: Da spaziert eine fröhliche Kinder­schar mit natur­ver­bun­denen Betreue­rinnen auf einem öffent­lichen Waldweg in einem öffent­lichen Wald und sammelt entlang des Weges begeistert Moos für ein paar Bastel­ar­beiten: „Basteln mit Natur­ma­te­rialien“ – ist uns Jägern ja nur allzu lieb und vertraut: Hochsitz­basteln im Revier, Trophä­en­basteln in der Jagdstube, Wildbret­basteln in der Wildkammer usw.

Dann kommt ein Jägersmann mit SUV des Weges (jener mit dem grünen Abitur und der sensiblen Natur und Nase für alles was da draußen kreucht und fleucht…). Gewiss wird der Jägersmann diese Gelegenheit nicht ungenutzt lassen, den Kindern nun auf einfühlsame Weise etwas von der Natur und vielleicht gar sogar von der Natur der Jagd nahe zu bringen. Und in der Tat: Er lässt diese Gelegenheit nicht ungenutzt… – und weist die Betreue­rinnen und die Kinder an, die mit Moos inzwi­schen gefüllten Tüten an Ort und Stelle wieder auszu­leeren, und den Wald (diesen nun durch Kinder, Betreue­rinnen und entwen­detes Moos geplagten!) möglichst zügig zu verlassen…

Oder doch: Spontan erkannte „Rote Liste Moose“???

Erstaunlich wie der Inhaber des „Grünen Abiturs“ durch die scheinbar blick­dichten Tüten am schwach hindurch­schim­mernden Oliv Ton des Mooses erkannt hat, dass es sich wohl um eine hochge­fährdete Moos Art der landes­spe­zi­fi­schen Roten Liste handelte...???

Oder weshalb sonst sollte der Jägersmann die Entleerung der Tüten von den völlig verstörten kleinen Kindern und den im besten Fall verdutzten Betreue­rinnen verlangt haben? 

Vielleicht waren aber die Kinder und die Betreue­rinnen aber nun auch voller Hochachtung und Bewun­derung für jenen Weidmann, der nicht nur als Heger des Wildes und Umsorger des Waldes auftrat, nein – sondern auch als Fürsprecher und Anwalt der am Wegesrand so unscheinbar und bescheiden lebenden Moose? 

Betreue­rinnen und Kindern schweren Herzens ihre mühselig gesam­melte Beute zu entreißen… – nur um den stumm leidenden Moosen ein stiller Fürsprecher zu sein. Hier zeigt er sich: der Samariter der Humus­decke, der Rächer des Waldbodens, der Heger der moosigen Wildnis, der wahre Natur­lieb­haber: den ihm innewoh­nenden natur­päd­ago­gi­schen Auftrag der weidge­rechten Weiter­bildung zukünf­tiger Genera­tionen erfolg­reich nieder­ringend – nur um dem höheren Wert wehrloser Moose Geltung zu verschaffen...

Die „pädago­gische Empathie“ des Weidmanns

Es ist immer wieder schwer zu fassen wie Jägers­leute sich im Revier aufführen, als würde ihnen die ganze Welt gehören. Dass das beim Motocross Fahrer, der unsen­sibel durchs Revier brettert, schwer fällt, ist durchaus verständlich. Aber bei Kindern die ein wenig Moos sammeln? Natürlich fährt man nicht primär ins Revier, um der Natur­päd­agogik zu frönen: man will seine Ruhe haben und einen lauschigen (möglichst auch beute­reichen!) Abend verbringen – keine Frage. 

Aber wenn sich dann eine solche Gelegenheit bietet mit gutwil­ligen natur­ver­bun­denen Menschen (Kinder plus Betreue­rinnen!) ins Gespräch zu kommen, sollten wir diese Gelegenheit doch beim Schopfe packen und in der Lage sein recht spontan von Jagdabend auf Natur­päd­agogik umzustellen! 

Wir können weiterhin teure Marke­ting­kam­pagnen für die Jagd finan­zieren und den „Lernort Natur“ in vielen Formen fleißig unterstützen.

Aber jeder Jäger sollte sich darüber im Klaren sein, dass er mehr als alles andere da draußen in der Landschaft steter Botschafter sein kann – bei jedem einzelnen Reviergang!

Jägern wie dem „kleinen Jägersmann“ mit einem „derar­tigen Gespür“ für Öffent­lich­keits­arbeit und „empathi­scher Sensi­bi­lität“ für Kinder (…und Moose) verdanken wir jedoch leider auch unsere derzeitige Stellung als wahre Natur­ex­perten mitten in der Gesellschaft! 

Der Loden­rambo, der mit schnei­digen SUVs, grobklot­zigen Hochsitzen, zirkus­haftem Kanonen­gehabe und nicht zuletzt spontaner Moostü­ten­ent­leerung die freie Landschaft belebt – ist das öffent­lich­keits­wirk­samste Fettnäpfchen unserer Jägerinnung – Horrido und Weidmannsheil! 

Burkhard Stöcker

Wir Menschen sind von Natur aus „Tag-Seher“ und folglich von Natur aus auch „Tag-Jäger“. Und wenn unser Jägersein, wie es stets mit Inbrunst und immer wieder betont wird, ein „Zurück zur Natur“ oder ein „Eins Werden mit der Natur“ sein soll, dann ist der ganze nachtjagd-technische Schnick­schnack und die technisch hochauf­ge­rüstete Jägerei der Jetztzeit gewiss eher Hindernis als Hilfs­mittel. Kennen Sie ein techni­sches Hilfs­mittel der modernen Jägerei, dass uns der Natur wirklich näherbringt?

Hegeauftrag und Nachtjagd

Unser primärer Hegeauftrag heißt heute: Lebens­räume erhalten und schaffen! Und das kann nicht nur heißen „Lebens-Raum“, sondern auch „Lebenszeit“ – die Nacht gehört dem Wild!

Und dies sollte uns, von  wenigen, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen auch zukünftig jagdliche und hegerische Richt­schnur sein!

Beute­fi­xierung total

Die einseitige Fixierung auf die Beute, die uns Jägern heutzutage von vielen Seiten vorge­worfen wird – findet in der Jagd mit der Nacht­ziel­technik ihren wahrlich vorläu­figen Höhepunkt. Ich bin umgeben von schwarz­dunkler Nacht und nur mit Hilfe der Technik blicke ich durch das Dunkel und bin in der Lage der Beute habhaft zu werden.

Das nächt­liche Jagen ist nicht mehr einge­bettet in eine ganzheit­liche Betrachtung von Landschaft und jageri­scher Welt. Im Dunkeln bin ich nahezu abgeschnitten von der „Betrachtung eines großen Ganzen“.

Beim Jagen betrachten wir zunächst einmal ganz wach „die ganze Welt“ (Landschaft…). Sobald die begehrte Beute dann ausge­macht ist, beginnen Fixierung und Konzen­tration, der Gesamt­blick auf die Landschaft tritt im Prozess der Beute­fi­xierung erst dann in den Hintergrund. 

Unser erster Blick auf die jagerische Welt ist praktisch technikfrei – „…unsere Augen schweifen als Weitwin­kel­ob­jektiv stetig umher…“ und erst dann kommt gelegentlich das Fernglas zur Hilfe und erst wenn wir die Beute dann entdeckt und aufge­spürt haben kommen Fernglas, Zielfernrohr, Waffe hinzu…

Beim nächt­lichen Jagen läuft gar nichts ohne Technik: Von Anfang an sind wir nahezu blind ohne den Blick durch die Geräte. Das jagerische Erleben ist nur mehr minimaler, dunkelster Ausschnitt.  Und in der Propa­gierung jenes Jagens klammert der Jäger den restlichen Komplex, einen großen Teil des so herrlichen Drumherum fast zur Gänze aus. Der nächt­liche Jäger nimmt nur noch die Beute wahr – der Rest ist ein schwarzes, dunkles Nichts. 

Auch nächt­liches Jagen hat ohne Zweifel seinen Reiz…

Damit will ich keines­falls behaupten, dass dieses tiefdunkle Jagen nicht auch seinen Reiz haben kann. Und man nimmt ja mit der Technik auch so manches andere wahr außer nur schwarze Schweine: Hier ein Dachs, dort ein Fuchs, nächt­liche Rehe, nächt­liches Rotwild, den einsamen Hasen…

Und natürlich ist es faszi­nierend in jene bislang nahezu verborgene Welt mit Hilfe der Technik einzu­dringen – keines­falls möchte ich dies abstreiten. 

Schwarz-Weiß Malerei, Schwarz-Weiß Jagdland­schaft, Schwarz-Weiß Jagerei

Vielleicht ist aber auch in den vielen Maissteppen (der Schwei­ne­re­viere unserer Zeit!) oder auch den Kiefern oder Fichten­steppen der Unter­schied zwischen Tag- und Nacht­jagen gar nicht einmal mehr sooo groß: ob ich nun am Tage in einem fünfzig ha großen reinen Maisschlag ansitze oder in der tiefen Nacht: Je eintö­niger die gesamte Jagd-Landschaft desto geringer fallen gewiss auch die Tag-/Nacht Jagd-Unter­schiede aus.

Vielleicht ist das auch einer der Gründe, weshalb vielen das rein nächt­liche Kunst­jagen gar nicht mehr so schwer fällt – der Unter­schied zwischen Tag-Erleben und Nacht-Erleben ist vielleicht gar nicht mehr allzu groß.

Für einen Benedikt von Cramer Klett, der in Bergwald-Wiesen­land­schaften gejagt hat, die nur so vor anders­ar­tigem Leben strotzten – wäre dies wohl „ein Unter­schied gewesen wie zwischen Tag und Nacht“…und auch für einen Friedrich von Gagern…“Jagd ist Schauen, Jagd ist Sinnen, Jagd ist Dankbarsein…“ – beim Jagen mit der Nacht­sicht­technik ist gewiss nach erfolg­reichem Beute­griff wohl noch „Dankbarsein“ – aber „Schauen“, oder „Sinnen“…?

Der Jäger – der Knecht der Technik

Letztlich werde ich durch diese reine Nachtjagd doch zum nahezu vollstän­digen „Knecht jener Technik“: ohne jene Technik ist die tiefdunkle Nacht ein schlichtes jagdliches Nichts – und das war sie ja auch, außer zu den Mondjagd­zeiten, über etliche tausende von Jahren, ja in der ganzen jagdlichen Evolu­ti­ons­ge­schichte des Menschen. Klar, wir treten nun mit dem neuen modernen digitalen Zeitalter wohl in eine neue evolutive Ära des Mensch­seins ein. Bei der Jagd habe ich häufig aber eher das Gefühl, dass der technische Fortschritt zumeist eher ein jagdlicher Rückschritt ist. 

Früher musstest Du als fähiger Jäger Wechsel und Wege des Wildes kennen, dich hinein­fühlen in Revier, Jahreszeit, Witterung, Stunde und Stimmung – heute streut man Maiskörner umher, liest Wildka­meras aus, kauft sich die rasan­teste Fernbüchse und clickt bei Bedarf dann ein bisschen am Zielfernrohr herum – so kommt man auch „auf große Entfernung“ wieder „ganz nah zurück an den Busen der Natur“???.

Und wir verlieren ein Wort: „Im letzten Licht“

Jenes von uns so oft genutzte Wort: „Im letzten Licht kam er/ stand er da/ zog er fort… – auch es verschwindet. Bald gibt es im Zeitalter des machbaren nächt­lichen Jagens dieses schöne geradezu jagdro­man­tische Wort kaum mehr: „Im letzten Licht“!

Der Jäger – der wache Mensch!

Ortega y Gasset hat einmal den schlichten Satz geprägt: „Der Jäger – der wache Mensch“. Mit wach sein meinte er gewiss „mit allen Sinnen die Umgebung und die Welt prüfen und bereit sein selbst den kleinsten Hinweis auf Wild zielführend zu nutzen“. 

Den „wachen Menschen“ kann man aber natürlich auch im Sinne der „Neuen Nutzung der modernen Technik“ inter­pre­tieren: Bereit sein innovative hochtech­nische Werkzeuge in der neuen Situation einer rigorosen Wildbe­kämpfung zielführend einzu­setzen – das kann „wach sein“ vielleicht auch heißen.

Burkhard Stöcker

In den weiten, sanften Hügeln der Uckermark

Weit über einen Kilometer Fußweg hatte ich hinter mir, Berg- und Tal in der ucker­mär­ki­schen Hügel­land­schaft… – bevor ich nichts weiter als eine kleine Markierung in der Nähe einer uralten Buche fand. Hier war mein Stand. Auf dem Weg dorthin hatte ich alte Buchen­wälder gesehen, die von Eichen, Ulmen und Eschen begleitet wurden, bürsten­dichte Verjün­gungen hatte ich passiert, kusselige urige Kiefern, die am Rande von Mooren wuchsen und deren graume­lierter Stammfuß den Malbaum verwies. Und dann hockte ich stundenlang in diesem weiten Waldes-Dom…und dann, mitten in dieser germa­ni­schen Urland­schaft, inmitten der von Seen und Mooren durch­zo­genen bewal­deten Hügel: Drei Überläufer, schon von weitem sicht- und hörbar durch das frisch gefallene herbst­liche Laub – einer blieb auf der Strecke. Nun begann die Arbeit: Erst die „rote“ des Aufbre­chens, ein scharfes Messer, ein paar Schnitte, schnell getan…

Doch dann: Der Weg zurück mit Beute, das weite, weite Laub vor mir war nun mein Weg, die nächste Kuppe mein Ziel und immer wieder Laub, Hang, Kuppe, Laub, Hang, Kuppe… – des Jägers Herz pochte nun lange schon nur noch vor Anstrengung, längst nicht mehr vor Aufregung. Und jeder Herzschlag näher an Hänger, Wildkammer, Zerwirkraum, Tiefkühl­truhe, Küche, Tafel…

Mit jedem Schritt auch näher zu jenen die sich dankbar und freudig dann der Tafel nähern – so sehe ich von den Augen des Wildes in der Weite des Waldes in die Augen der Menschen in der Wärme der Wände…und so wechselten die Gedanken aus den bunten Wäldern in die heimi­schen Wände und zurück. 

„Finger krumm machen“ ist rasch erledigt – was danach folgt ist oft harte Arbeit

Überleben war Jagen – Jagen war Überleben

Doch mitten im Keuchen vor der nächsten Kuppe wanderten die Gedanken viel weiter zurück in ferne Tage der Uckermark, weit zurück zu des Ur-Jägers Tagen: Wenn zum Ausgang des Winters (vielleicht zuweilen schon in der Mitte…)  die Vorräte aufge­braucht waren, der Frühling aber noch lange, lange auf sich warten lies. Irgendwo wartete hungernd die Sippe. Jene schon letzten Kräfte mussten mobili­siert werden um des lebens­ret­tenden Wildes habhaft zu werden! Vielleicht gar risiko­reiche Jagd auf Mammut oder Riesen­hirsch – es konnte zuletzt immer noch misslingen, das Tier entkommen, wichtige Energien unnütz vergeudet, alles umsonst. Enttäu­schung der Sippe, bittere Enttäu­schung, vielleicht Hohn, Wut, Verzweiflung – vielleicht sogar das Ende.

Wenn aber die Beute doch erfolg­reich erlegt war, war die Erschöpfung anstren­gender Jagd rasch vergessen. Die Erleich­terung über das nun wieder für Tage gesicherte Überleben ließ letzte Kräfte von neuem wachsen. Das Aufbrechen und Bergen der Beute war dann ein Tun in Gewissheit – sicheres Gelingen war hier nun die Trieb­feder für das Bergen des Wilde bis zur Sippe. Sie würde leben, wir würden leben. Überleben. 

Wieder zurück im Hier und Jetzt

Jeder meiner Schritte brachte meinen Überläufer nun nicht einer ausge­zerrten Sippe…, sondern nur dem Hänger und dem Wildhändler näher. Natürlich, ich hätte hier jetzt auch die eigene Familie mit ins Spiel bringen können: Über Wildbret freuen sie sich immer. Nur: Welcher Intensiv-Schalen­wild­jäger heutiger Prägung mit 60–70 Stück Wild im Jahr ernährt damit ausschließlich die eigene Familie? Wie immer und überall in der arbeits­tei­ligen Gesell­schaft gibt es nur selten den wirklich direkten Weg zum Essen und Trinken. Doch bei uns Jägern gibt es ihn oft, so oft wie wir es wollen – so oft wie wir jagen…zerwirken, zerteilen…zubereiten wollen! 

Nach der Jagd…ist sie Hand-Werk!

Noch viel mehr beim Aufbrechen, beim Bergen, beim Zerwirken kann Jagd heute wirklich noch „Hand-Werk-Sein“. Die eigent­liche Erlegung ist vielleicht gar viel mehr Finger-Werk, ja gar Zeige­finger-Werk. Viel mehr als ein bisschen Finger­fer­tigkeit und Auge-Hand Koordi­nation bedarf es ja auch kaum beim schlichten Zeige­finger-krumm-machen im rechten Moment. Aber das eigen­ständige Bergen im schweren Gelände ist Kraft, Kondition, Schweiß, Anstrengung, Arbeit, Akt, Tun. Wie armselig ist es oft, wenn der Erleger dies nicht selbst an-packt (so er es noch kann!) sondern dies alles nun schon wieder im „Rundum-Sorglos-Paket“ heutigen Jagens inbegriffen ist. Das ganze Nach-dem-Finger-krumm-machen – kaum mehr Bestandteil von Jagd!? Und das ganze Vor-dem-Finger-krumm-machen ist es ja oft auch kaum mehr – all dies Schauen, Sinnen, Beobachten, Bestä­tigen, Erfühlen des Wildes – all dies wirkliche echte Jagen!

Burkhard Stöcker

Ein Ausflug mit Burkhard Stöcker in den blühenden Frühlingswald

Waldlichtung im Frühling mit einem Meer von Märzenbechern
Foto: Burkhard Stöcker
Abwurf­stange in einem Teppich von Märzenbechern

Zwei Erschei­nungen sind es die für mich seit den frühesten Kindheits­tagen den Frühling einläuten: der Geweihabwurf der Hirsche und die Blüte der Märzenbecher.

Wenn auch die ganz alten Hirsche noch in den Febru­ar­schnee ihre Kopfzier werfen, so fallen doch die meisten Geweihe mitten hinein in die blühende Pracht der Märzen­be­cherzeit, in die Busch­wind­rös­chen­blüte oder den rötlichen-weissen Blütenflor des Lerchen­sporns. Und so wollte es auch schon mancher Zufall, daß ich die ein oder andere Geweih­stange inmitten blühender Frühlings­wälder fand.

Die meisten unserer heimi­schen Frühblüher gehören in die Gruppe der sogenannten Geophyten. Diese schützen sich sowohl gegen winter­liche Kälte, als auch gegen sommer­liche Trockenheit durch ausschließlich unter der Erde liegende Überdaue­rungs­organe, oft in Form von Zwiebeln. Sie benötigen zum Keimen und Fruchten nur sehr geringe Frühjahrs­tem­pe­ra­turen und durch­laufen ihren gesamten Entwick­lungs­zyklus vor dem Laubau­strieb der Bäume. Zu einem späteren Zeitpunkt würde der Licht­einfall unter den vollbe­laubten Bäumen für ein Wachstum der Kraut­pflanzen auch kaum mehr ausreichen.

Die großen Teppiche so bekannter Frühjahrs­blüher wie der Märzen­becher oder des Busch­wind­rös­chens sind nach wenigen Wochen wieder zur Gänze verschwunden. Der Waldboden liegt dann oft scheinbar vegeta­ti­onslos im tiefen Schatten der belaubten Bäume.

Die Geophyten sind jedoch aus jageri­scher Sicht deutlich mehr als nur „Abwurf­stan­gen­ku­lisse“: nach Studien von Klötzli aus der Schweiz sind Geophyten­tep­piche regel­rechte „Frühlings­nasch­zentren“ fürs Rehwild. Viele Arten gehören in die Gruppe der eiweiß­reichen Kräuter und sind nach dem Winter die ersten energie­reichen Nahrungs­pflanzen unserer Rehe.

Die meisten Geophyten wachsen in ausge­prägten Flecken­be­ständen zwischen denen der Waldboden oft flächig vegeta­ti­onsfrei bleibt. Dadurch, daß Rehe von einem Vegeta­ti­ons­flecken zum anderen wandern trans­por­tieren sie oft Samen der Geophyten über bisher kahlen Waldboden. Sie tragen dadurch zur Aus- und Verbreitung der Arten bei.

Die meisten der heimi­schen Geophyten werden jedoch durch Ameisen verbreitet. Auch die kleinen, meist staaten­bil­denden Insekten leisten damit einen wesent­lichen Beitrag zur Schalen­wild­äsung im Wald!

Zu den einzelnen Arten

Foto: Logga­Wiggler

Gelbes Busch­wind­röschen (Anemone ranuncoloides)

Deutlich seltener als die weiße Schwes­terart und nicht im atlan­ti­schen Westen verbreitet. Blüht zur gleichen Zeit wie das Busch­wind­röschen, kommt aber vor allem in feuchten Au- und Laubwäldern vor. Fehlt in vielen Regionen des atlan­tisch geprägten Nordwestdeutschland.

Foto: Kathy2408

Lerchen­sporn (Corydalis spec.)

Der Name kommt von der wie Lerchen­zehen geformten Blüte. Einer der schönsten Frühjahrs­blüher, der in mehreren Arten vor allem in reichen Laubwäldern vorkommt.

Foto: Burkhard Stöcker

Leber­blümchen (Hepatica nobilis)

Vor allem verbreitet auf sommer­warmen, lehmigen Kalkböden. Kommt vor allem in vielen Bergre­gionen und in Nordost­deutschland vor. Fehlt in weiten Teilen des Westens und in den Ebenen.

Foto: hbieser

Märzen­becher, Knoten­blume (Leucojum vernum)

Blüht in Au- und Schlucht­wäldern auf nährstoff­reichen Böden. In Deutschland gefährdete Art, die jedoch in Thüringen noch Bestände mit zum Teil über 1 Millioen blühenden Exemplaren bildet. Kommt in der norddeut­schen Tiefebene nur sehr vereinzelt vor. (Bild: s.o.)

Foto: WFranz

Busch­wind­röschen (Anemone nemorosa)

Der typische, häufigste Frühlings­blüher – das Erscheinen der Busch­wind­röschen markiert im Blühka­lender des Jahres den sogenannten Erstfrühling. Sie blühen auf verschie­densten Stand­orten und zeigen dort Frische- und Nährstoff­reichtum an. Sie ist im ganzen Land von der dänischen Grenze bis zu den Alpen verbreitet und fehlt nur in waldfreien intensiv genutzten Agrar­land­schaften. (Bild: s.o.)

Foto: György Károly Tóth

Schup­penwurz (Lathraea squamaria)

Ein fast chlor­phyll­freier Parasit, der sich von den Nährstoffen in den Wurzeln verschie­denster Gehölze ernährt (Hasel, Erle, Pappel, Weide). Meist in reicheren Laubwäldern zu finden. Fehlt in vielen trockenen Regionen Ostdeutsch­lands und in den meisten Regionen des Flachlandes.

Foto: Pezibear

Schar­bocks­kraut (Ranun­culus ficaria)

Wurde früher gegen Scharbock = Skorbut einge­setzt. Einer der häufigsten Frühjahrs­blüher, in krautreichen Laubwäldern auf meist tiefgrün­digen Lehmböden. Im ganzen Lande ähnlich wie Busch­wind­röschen verbreitet.

Foto: Hans Braxmeier

Einbeere (Paris quadrifolia)

Unschein­barer Frühblüher, der aber auf nährstoff­reichen Stand­orten bis in die Hochlagen der Gebirge steigt (bis 1870m). Fehlt in Deutschland nur in waldfreien Räumen und in den Tocken­ge­bieten des Ostens. 

Foto: Gerhard Gellinger

Hohe Schlüs­sel­blume (Primula elatior)

Der Gattungsname kommt von der mittel­al­ter­lichen Wortschöpfung „Primula veris“ = „erste (Blume) des Frühlings“. Gebräuch­liche volks­tüm­liche Namen wie Schlüs­sel­blume oder Himmels­schlüssel verdanken ihre Herkunft der Ähnlichkeit mit altger­ma­ni­schen Schlüsseln.

Burkhard Stöcker

Vor genau einem Jahr haben wir, die Stiftung Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern, in unserem Gutswald begonnen Maßnahmen und bauliche Einrich­tungen für ein aktives Präda­to­ren­ma­nagment zu installieren. 

Dem Aufbau der Kunstbaue ist bereits der Beitrag „Ein ausge­fuchstes System“ gewidmet worden. Hierzu können wir nach der ersten Saison nur ein kurzes Statement geben. Aus den Kunst­bauten konnten in Summe sieben Füchse gesprengt werden. Hierbei handelte es sich um vier Rüden und drei Fähen, die jeweils alleine auf dem Bau gelegen haben. Wir haben im Revier zwei verschiedene Aufbau­weisen gewählt. Aus dem System mit zwei Kesseln und einem Ausgang sprang nur eine Fähe. Die restlichen Füchse lagen auf Kunst­bauten mit zwei Ausgängen und einem Kessel. Dies soll aber nur als erster Eindruck dienen, eine verläss­liche Aussage lässt sich hier sicher erst nach ein paar Jahren treffen. 

Fangsys­temen im Einsatz 

Wir haben uns für zwei verschiedene Fallen­typen der Firma Krefelder Fuchs­falle entschieden. Einer­seits die klassische Krefelder Fuchs­falle als Beton­rohr­falle mit Wippen­aus­lösung an einem festen Fangplatz für den ständigen Einsatz und die Wasch­bär­falle für den Einsatz als mobile Kasten­falle an mehreren Standorten. 

Aufgrund der hohen Raubwild­dichte in unserem Revier haben wir uns im ersten Jahr dazu entschlossen, erst mit dem Einsetzen der Balgreife mit der Fangjagd zu beginnen. Somit konnten knappe vier Monate Fangjagd mit elf Fallen auf 727 ha Revier­fläche ausgewertet. 

Auf 139 Fangtage gefangene 99 Stücke Wild. 

Mit fast 50 % Anteil an der Fangjagd­strecke dominiert der Waschbär deutlich das Ergebnis. Der Rotfuchs fügt sich mit guten 25 % an. Die verblei­benden 25 % teilen sich marder­ar­tiges Raubwild und Nutria. 

Besonders spannend an der Wasch­bär­strecke ist die extrem hohe Zahl an Rüden. Diese machen mit 41 Individuen den Großteil aus. Hierbei überwiegt der Anteil der adulten Rüden leicht. Beim Rotfuchs und Dachs ist es hingegen komplett ausgeglichen. 

Als Köder wurden Trockenobst, Nieder­wild­ge­scheide und Räucher­fisch verwendet. Nach frischer Beköderung kam es in der direkten Folge­nacht zu mehrfach Fängen. In der darauf­fol­genden Nacht, häuften sich diese aller­dings nicht. 

Diese Krefelder ist in einem alten Erlen­streifen positio­niert und verbindet zwei Walstücke mit einander ‑vielleicht der Grund warum sie mit am besten gefangen hat. 

Die Krefelder Fuchs­falle wurde an allen sieben Stand­orten in Randstruk­turen unserer Kultur­land­schaft etabliert. Hier haben wir beispiels­weise natür­liche Erhöhungen, Wälle, Hecken oder andere Grenz­linien angenommen. Diese werden vom Raubwild stark frequen­tiert, sodass wir hier mit guten Fanger­folgen rechnen konnten. Die Krefelder Fuchs­fallen konnten mit 61 gefan­genen Stück Raubwild, im Schnitt knapp 8,7 Stück Raubwild, pro Falle einen wesent­lichen Teil unserer Raubwild­strecke beisteuern. 

Wasch­bär­falle auf einer extra für die Fangjagd errich­teten Brücke. 

Für den mobilen Einsatz haben wir mehrere kleine Brücken im Revier über Gräben platziert, sodass wir hier immer wieder mit den Kasten­fallen auf diesen Brücken fangen können. Gerade invasive Arten wie Waschbär und Nutria nehmen diese sehr gerne an. Die Krefelder Wasch­bär­falle ist extra für den Fang dieser invasiven Räuber konzi­piert worden und besitzt ein Stellrad zum fängisch stellen, welches eine einhändige Bedienung ermög­licht. Nebenbei dient es als Klappen­si­cherung und verhindert somit Fehlfänge. In den vier mobilen Wasch­bär­fallen hat Sie Ihrem Namen alle Ehre gemacht und es haben sich in der zurück­lie­genden Fangsaison 27 Wasch­bären, 6 Nutria, 2 Rotfüchse, 2 Iltisse und 1 Mink gefangen. Mit im Schnitt 9,5 Fängen pro Falle hat sich dieses System mehr als bewährt. 

Zahlen­spiele rund um das Raubwild 

Die Durch­schnitts­ge­wichte liegen bei den Wasch­bären bei 6,27 kg und Rotfüchsen und 6,45 kg wobei der Rüde bei beiden Wildarten im Schnitt 0,5 kg schwerer ist als die Fähe. Der Dachs wiegt im Durschnitt 9,59 kg auch hier ist der Rüde im Schnitt ca. 2 kg schwerer als die Fähe. Über die Jahre werden hier die Zahlen und Ergeb­nisse präziser werden. Weiterhin wurde keine Falle wirklich gemieden, die fängigsten Fallen waren eine Wasch­bär­falle mit 14 Fänge und eine Krefelder Beton­rohr­falle mit 13 Fängen. Auch die am schlechsten frequen­tierte Falle bracht trotz­allem vier Stücke Haarraubwild auf die Strecke. 

Wer geht wann in die Falle? 

Eine kleine Beson­derheit der Saison: Frei nach dem Motto „ein Meister und sein Schüler“ gingen gleich­zeitig ein juveniler und ein adulter Wasch­bärrüde in die Krefelder Waschbärfalle. 

Ein deutlich zu erken­nender Trend zeichnet sich ebenfalls ab, was die Aktivität des Raubwildes in der Nacht angeht. So wurden dreiviertel der Wasch­bären in der zweiten Nacht­hälfte gefangen wohin gegen z. B. der Dachs fast immer in der ersten Nacht­hälfte in die Falle geht. Der Rotfuchs wurde in den Stunden kurz nach und kurz vor Sonnen­un­tergang gefangen. Die anderen Marder­ar­tigen hingegen fingen sich zu meist mitten in der Nacht. 

Mit 91 Stücken Haarraubwild machte die Fallenjagd etwas mehr als 80 % unserer Gesamtraub­wild­strecke aus und ist in keinem Fall aus dem Revier und dem aktiven Arten­schutz wegzu­denken. Gerade im Bereich der Neozo­nen­be­jagung ist sie ein probates Mittel, wenn man bedenkt, dass die Wasch­bär­strecke im vergan­genen Jagdjahr zu 100 % mit der Falle erzielt worden ist. In diesem Sinne lassen wir Schwarz­storch, Feldlerche und Kiebitz nicht hängen und werden unser Projekt mit Engagement voran­treiben und hoffen wir konnten Ihnen mit diesem kleinen Jahres­rück­blick ein Stück Praxis aus dem Revier näherbringen. 

Viel Erfolg für das kommende Jagdjahr und vergessen Sie nicht: Vor schöner wohnen kommt nicht gefressen werden. 

RJM Hans-Kristian Sierk 

Weitere Beiträge

12.06.2023

Wir infor­mieren über die Pflicht zur Kitzsuche und was sie für Landwirte und Jäger bedeutet.

weiterlesen

08.08.2022

Haben wir uns an Windener­gie­an­lagen schon fast gewöhnt, ist es jetzt die flächen­fres­sende Sonnen­en­ergie, die unsere Landschaften erobert.

weiterlesen

10.05.2022

Wirklich primäre Wildnis, also vom Menschen nie oder nicht beein­flusste Räume, haben wir in Mittel­europa schon längst nicht mehr.

weiterlesen

09.05.2022

Mit dem Buch „Spielen, Basteln, Kochen – Im Karussell der Jahres­zeiten“ wollen wir Kinder und Eltern dazu anregen, selbst hinaus­zu­gehen, zu lernen und zu fühlen, wie aufregend es in der Natur sein kann. Unsere Netti liefert Euch dazu Spiel- und Bastel­ideen und Stephan Hahn hat den Lauf eines Jahres in schönen Bildern eingefangen.

weiterlesen

Erfahren Sie, warum wir diese sieben Arten in den Fokus gerückt haben.

weiter

Seit 1998 wurden schon über 50 Projekte realisiert. Auf dieser Seite finden Sie eine Auswahl.

weiter

Leben und Wirken des Gründers der Stiftung Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern

weiter